Mit 200 Passagieren startet der Sonntagsausflug zur Buchmesse. „Die Reuffel-Literatour hat Tradition", berichtet Buchhändlerin Barbara Ciezki; seit Jahrzehnten gehöre das alljährliche Angebot zu den Highlights im Veranstaltungskalender, viele Stammgäste seien immer wieder mit von der Partie. Mit 34 Euro pro Person schlägt ein Ticket zu Buche, inklusive Messeeintritt. Die Buchhandlung schätzt die Buchmessenfahrt als Mittel zur Kundenbindung. „Reuffel fährt zur Buchmesse – das ist im Gespräch", weiß Ciezki. Schon früh fragen Kunden an, wann es wieder soweit ist. Sie werden in den E-Mail-Verteiler aufgenommen und erfahren via Newsletter rechtzeitig, wann es losgehen soll. Darüber hinaus kündigt die Homepage die Möglichkeit zum gemeinsamen Messebesuch an.
Um 9 Uhr morgens starten vier Reisebusse, einer davon in Montabaur, wo es eine Reuffel-Filiale gibt. Die rund einstündige Fahrt zum Frankfurter Messegelände vergeht schnell, denn jeder Teilnehmer erhält ein „Überraschungspaket": Eine „Reuffel-Kunsttasche", ein von wechselnden regionalen Künstlern gestalteter Stoffbeutel, in dem sich neben der Eintrittskarte, einem Info-Flyer der Buchmesse, Block und Stift auch als besonderes Bonbon ein Gutschein eines Verlages findet, der am Messestand eingelöst werden kann. „Das kann ein Leseexemplar sein, eine Standführung, auf der auch zum Beispiel etwas zur Geschichte des Verlags erzählt wird, oder irgendetwas anderes Nettes. Das kommt bei unseren Kunden immer besonders gut an. Sie wissen es zu schätzen, dass wir uns mit den Verlagen kurzschließen", weiß Barbara Ciezki aus Erfahrung. Mit zehn Verlagen, überwiegend größeren Publikumsverlagen, kooperiert die Buchhandlung zu jeder Messe, von denen jeweils zwanzig Besucher einen Gutschein erhalten.
Während der Busfahrt verschaffen sich die Teilnehmer Orientierung und einen ersten Überblick über die Messe. „Viele sind gut vorinformiert. Sie mögen das Flair der Buchmesse und nutzen die Gelegenheit, sehr bequem dorthin zu gelangen", beschreibt die Buchhändlerin ihre Zielgruppe, die sich altersmäßig in einer Spanne zwischen 18 und 60 Jahren bewegt, mit Schwerpunkt auf „den mittleren Jahren", darunter aber auch einige Studierende.
In den Messehallen selbst können die Teilnehmer „frei agieren". Jeder geht selbständig seinen individuellen Interessen nach, bis man sich um 17 Uhr an den Bussen zur Heimreise trifft. „Möglichst viele Buchhandlungen sollten so etwas anbieten. Die Kunden nehmen es sehr gerne an", resümiert Ciezki. Allen, die ähnliches planen, rät sie an erster Stelle zu Sorgfalt bei der Wahl des Busunternehmens: Zuverlässig, pünktlich, nett und freundlich zu den Gästen sollte der Fahrer sein – und in der Lage, den Weg zum Messegelände zu finden ...
