Dinosaurier auf der Messe

6. Oktober 2010
Redaktion Börsenblatt
"Es ist ruhig, zu ruhig." Dieser in zig Action-Filmen überstrapazierte Satz kam mir vormittags in den Sinn, als ich über die Messe ging. Denn es war noch so unaufgeregt entspannt allerorten. Die Ruhe vor dem Sturm? Oder hatten sich dieses Jahr alle – Aussteller und Besucher - in einer stillen Übereinkunft darauf geeinigt, keine Hektik aufkommen zu lassen?

 

Fast erzeugte die Ruhe erwartungsvolle Spannung. Was stand uns wohl Schreckliches bevor?! Es werden doch wohl nicht gar argentinische Dinosaurier die Messe angreifen? Das Frankfurter Senckenberg-Museum jedenfalls schien davor zu warnen. Oder doch einfach nur für ihre Sonderausstellung der südamerikanischen Riesen zu werben. 

 

Im Umfeld einer Messe, die so viele technische Innovationen thematisiert  ein schöner Gegenpol: Dinosaurier im wahrsten Sinne des Wortes. Ebenfalls sozusagen Dinosaurier fernab der E-Books bietet die Antiquariatsmesse, die auf der Agora mit einer Halle vertreten ist. Es gibt also noch genug nicht-E-Dinge zu bestaunen hier. Ob wohl in 100 Jahren die ersten E-Book-Reader auf Antiquariatsmessen gehandelt werden?

 

Ein anderer nicht-E-Artikel ganz anderer Art sind Schuhe. Ja, und da habe ich – eigentlich Buchmesse-erfahren genug – leider gegen eine Grundregel verstoßen: Heute morgen zog ich neue Schuhe an. Also mein schmerzbegründeter Rat an Sie, liebe Leserinnen und Leser: Zur Buchmesse kein neues Schuhwerk tragen!

 

 

PS: Schönstes Messeerlebnis bisher: Eine Harfenspielerin bei einem aufs Mittelalter spezialisierten Verlag. Sehr entspannend, eine gute Pause für meine Füße und ein Moment der Ruhe und Besinnung, in der inzwischen doch herrschenden Hektik.