Ein ornamental geflochtenes Holzgitter erstreckt sich baldachinartig über dem Stand, die Formen spiegeln sich exakt im Fußboden wider. Einzelne Holzkuben dienen der Buchpräsentation, und im Gegensatz zu den imposanten Buchstapeln vergangener Jahre hat Taschen seine Auswahl auf aktuelle Titel reduziert: Weniger ist mehr, die Verknappung des Angebots erweckt den Eindruck von Deluxe-Ausgaben. Bei der "Einweihung" bestaunten die geladenen Gäste aus aller Welt die Konstruktion von Shigeru Ban, der im Mai mit dem Centre Pompidou in Metz sein bisher prominentestes Gebäude gestaltet hat. Feiner Champagner unterstrich den Luxus der besonderen Ware Buch, ein gut gelaunter Verleger Bendedikt Taschen plauderte angeregt mit seinen Gästen.
In den angrenzenden Räumen wird sichtbar gearbeitet: Durch Ausparungen in der Wand schafft Ban Transparenz und man sieht, wer hier mit wem verhandelt. Zu betreten ist das Reich der Lizenzen durch drei riesige Türen in Buchform: Das Buch als Pforte zu inhaltlichen Auseinanersetzungen wie zu schnödem Lizenzpoker. Buchmesse eben.
