Die vier Buchhandelspartner vertreiben gemeinsam den neuen E-Reader Oyo, auf dem der Online-Shop des jeweiligen Filialisten integriert ist. Dank der Kooperation können Thalia-Chef Michael Busch zufolge 700.000 E-Book-Titel mit einem hohen Bestseller-Anteil angeboten werden, davon sind rund 50.000 deutschsprachig.
Henning Albrecht (Thalia), Projektleiter für den Oyo, stellte das von Medion entwickelte, in Asien gefertigte Gerät der Presse vor. Ab Ende Oktober wird das Gerät in allen Thalia-Filialen und den angeschlossenen Online-Shops zum Preis von 139 Euro erhältlich sein, in Frankreich kostet das Gerät nach Angaben von Chapitre-Chef Jörg Hagen 149 Euro. Wieviele Geräte bisher produziert worden seien, wollte Albrecht noch nicht sagen, aber es seien mehr Reader vorbestellt als erwartet.
Thalia hat Verträge mit großen deutschen Verlagsgruppen wie Random House, Holtzbrinck, Lübbe abgeschlossen. Aber auch andere, kleinere Verlage werden E-Books für den Oyo liefern. Alle französischen Verlage unterstützen Chapitre und stellen fast alle neuen lieferbaren Titel als EPUB-Dateien für den Oyo zur Verfügung. Das sind derzeit knapp 10.000. In den Niederlanden werden es nach Angaben von Selexyz-Chef Matthijs van der Lely rund 5.000 niederländische Titel sein, in Polen 6.500 Titel.
Eyal Lahav, Vorstandsmitglied von Empik (244 Millionen Jahresumsatz), kündigte an, in Polen und in der Ukraine nicht nur polnische und ukrainische, sondern auch anderssprachige Titel anzubieten. Empik startet mit 6.500 elektronischen Titeln. Der E-Book-Anteil in beiden osteuropäischen Märkten ist noch vergleichsweise gering, die Rechtelage unübersichtlich, so Lahav. Das Preisniveau für E-Books in Polen liegt 30 bis 40 Prozent unter dem in Deutschland.
Michael Busch sagte, dass auch weitere Player aus anderen Ländern ihr Interesse an der Allianz angemeldet hätten. Wichtigstes Ziel der Content-Allianz sei es, dem E-Book-Markt in Europa einen starken Impuls zu geben – unter Einbeziehung des Buchhandels.