Stefan Klein ist wohl der prominenteste Wissenschaftsautor in Deutschland. Mit seinen Büchern "Die Glücksformel", "Alles Zufall" und "Zeit - Der Stoff, aus dem das Leben ist" hat er sich schon mehrfach an Themen versucht, die unsere Welt im Innersten zusammenhalten. Dabei findet er stets ein großes Lesepublikum. Stefan Klein ist promovierter Biophysiker, kam dann von der akademischen Wissenschaftslaufbahn ab und war als Journalist unter anderem als Redakteur beim Spiegel tätig. Bloß einer unter vielen guten Wissenschaftlern zu sein, war ihm nicht genug. In seiner Zunft hatte er schon immer eine ungewöhnliche Gabe, so Stefan Klein - den Spaß am Schreiben und die Lust am Erzählen von wissenschaftlichen Zusammenhängen vermeintlich unfasslicher Themen.
Stefan Klein versteht sich ein bisschen als Reiseführer im Wald des Lebens. Ihm macht es Spaß, den Menschen darin zu zeigen, wieviele Bäume es da eigentlich zu entdecken gibt. Und er ist der Meinung, dass jeder Mensch eine angeborene Neigung zur Selbstlosigkeit hat, was von der Natur durchaus belohnt wird. Egal, ob man nun seine Flaschen in den Glascontainer wirft, Katastrophenopfern in anderen Teilen der Welt ein Spende zukommen lässt oder jemanden rettet, der auf die Zuggleise gefallen ist - solche Handlungen lösen Glücksgefühle aus und stimulieren das Lustzentrum in unserem Gehirn.
Für das Gemeinwohl zu handeln, ist in Stefan Kleins Augen die größte Aufgabe im 21. Jahrhundert. Und wir könnten es uns in der Überflussgesellschaft leisten, weniger Angst davor zu haben, ausgenutzt zu werden. Schließlich tut man sich mit selbstlosen Aktionen auch immer selbst etwas Gutes. Man ist erwiesenermaßen gesünder und lebt länger. Ob man das erst in der Erziehung lernen muss, fragt Eckart Baier noch immer ein bisschen skeptisch. Er sieht sich eher von Egoisten in unserer Gesellschaft umzingelt. Stefan Klein dagegen ist optimistisch und ist sicher, dass der Impuls, zu helfen und abzugeben, in jedem von uns zu finden ist. Bereits bei Kinder von 1 1/2 Jahren zeigen sich solche Reflexe. Als Beispiel nennt er seine eigene Tochter, die mit 15 Monaten ein ziemlicher Rambo gewesen sei, als es galt, die eigene Spielwiese abzustecken. Der kranken Mutter brachte sie jedoch ihre heiß geliebte Stoffmaus. "Das haben wir ihr nicht beigebracht, das hat sie ganz von allein gemacht". Da haben wir doch den Beweis für das Altruismus-Gen, oder?