Ravensburger

Kinder- und Jugendbücher als Treiber der Branche

7. Oktober 2010
Redaktion Börsenblatt
Erfreuliche Zuwächse: Der Umsatz mit Kinder- und Jugendbüchern im deutschsprachigen Raum ist zwischen 2004 und 2009 um ein Drittel von 456 Millionen Euro auf 607,2 Millionen Euro gestiegen. Ravensburger-Geschäftsführer Johannes Hauenstein hat heute auf der Frankfurter Buchmesse aktuelle Zahlen präsentiert – auch aus dem eigenen Haus.

"Der Bereich Kinder- und Jugendbuch ist ein Treiber im Buchmarkt und wächst seit Jahren", so Hauenstein. Nach der Belletristik handle es sich um das absatzstärkste Segment, und das entgegen der demographischen Entwicklung.

Indes fiel der Umsatz von Januar bis September 2010 mit 382,4 Millionen Euro etwas niedriger aus als im Vorjahreszeitaum mit 403,7 Millionen Euro (Zahlen nach GfK-Handelspanel). Hauenstein führt das insbesondere auf den vierten Band von Stephenie Meyers Vampir-Saga (Carlsen) zurück, dessen Erfolg 2009 für außerordentlich hohe Einnahmen gesorgt hätte. Das vierte Quartal werde aber auch in diesem Jahr noch wichtig: "Die Neuheiten kommen spät."

Steigendes Budget für Bücher

Im Vergleich zu anderen Medien schneiden Bücher bei den bis zu 15-jährigen Nutzern jedenfalls immer besser ab: Während in dieser Gruppe die Ausgaben für Games zwischen 2008 und 2009 von 531 Millionen Euro auf 491 Millionen Euro gesunken sind, stieg das Medienbudget für Bücher bei den Kindern und Jugendlichen im gleichen Zeitraum von 369 Millionen Euro auf 376 Millionen Euro (Zahlen nach GfK-Verbraucherpanel).

"Das hat auch mit dem Pisa-Effekt zu tun", sagt Hauenstein. "In Kinder wird mehr investiert." Bücher seien das Leitmedium der Null- bis Sechsjährigen und das Budget dafür zwischen 2005 und 2009 kontinuierlich gestiegen: bei den bis zu Dreijährigen um 33,2 Prozent von 57,6 Millionen Euro auf 76,7 Millionen Euro, bei den Vier- bis Sechsjährigen immerhin um 11 Prozent von 67 Millionen Euro auf 74,4 Millionen Euro.

Ravensburger setzt auf "Tiptoi"

Der Ravensburger Buchverlag selbst konnte seinen Umsatz von 2008 auf 2009 um 0,5 Prozent auf 61,7 Millionen Euro erhöhen. In den ersten drei Quartalen 2010 lagen die Einnahmen mit 47,5 Millionen Euro sogar um fünf Prozent über denen des Vorjahreszeitraums. "Wir sind zuversichtlich, die Steigerung bis Ende des Jahres halten zu können", so Hauenstein. Helfen soll dabei vor allem das neue audiodigitale Spiel- und Lernsystem "Tiptoi". Auf der Frankfurter Buchmesse zeichnete die Zeitschrift "Eltern Family" den Verlag gestern für seine Innovation mit der Goldenen Giga-Maus 2010 aus.