Herr Voigt, was machen Ihre PR-Agenturen Literaturtest und Literaturfilm?
Literaturtest ist eine Agentur für Text, PR und Marketing. Die habe ich 2000 gemeinsam mit meinem Kollegen Roland Große Holtforth gegründet. Wir machen Pressearbeit für Verlage, führen PR-Aktionen zu Spitzentitel durch, konzipieren Verlagsbroschüren, entwickeln Web-Auftritte, führen Autoreninterviews und schreiben Buchempfehlungen und Buchbeiträge. Unsere Kunden sind Verlage wie auch Online-Buchhändler. 2007 gründeten wir dann Literaturfilm. In kurzen Filmen setzen wir hier Autoren und Bücher in Szene.
Ein wichtiger Bestandteil Ihrer Arbeit ist mittlerweile die genannte Agentur Literaturfilm. Doch warum sind die Filme gefragt und wie setzen Verlage sie ein?
Das Interesse des Lesers am Autor nimmt immer mehr zu. Die Leser wollen wissen, wer hinter dem Buch steckt und was der Autor für eine Persönlichkeit ist. Darauf haben die Verlage reagiert. Auf den Websites integrieren sie daher Filme, die die Bücher mit solchen Inhalten ergänzen. Unsere Agentur bietet filmische Autorenporträts, Interviews oder Filme von Veranstaltungen wie zum Beispiel Lesungen an. Die Filme sind neben dem Einsatz im Kundenbereich auch für die direkte Verlagsarbeit interessant. Handelsvertreter können mit ihnen auf Reise gehen oder der Verlag kann den Film nutzen, um in Vertreterkonferenzen ein Buch vorzustellen. Filme sind emotional und damit meist ein erfolgreicher Weg, um für ein Buch zu werben.
Literaturtest selbst ist auch aktiv in sozialen Netzwerken, hat ein Facebook-Profil und einen Twitter-Account. Darüber hinaus konzipieren Sie für Unternehmen Facebook-Fanseiten. Was sollte man den Fans mitteilen?
Wenn man etwas sagt, dann muss es etwas Relevantes sein. Darum schreiben wir nur Mitteilungen über erschienene Presseartikel, Interviews und Verlagsvorschauen und verlinken Videos von unseren Literaturfilmen.
Mit dem Aufkommen neuer Medien wandelt sich auch die Pressearbeit. Was meinen Sie, welche Kompetenzen zukünftig von Literaturtest gefragt sein werden?
Ein zukünftig wichtiges Thema wird sicherlich die Bewerbung von E-Books sein. Hier wird Online-PR gefragt sein und Maßnahmen wichtig werden, die den Handel mit einbinden. Doch bis es zu dieser Art von Werbung kommt, muss die Technik der E-Books noch weiter voranschreiten und müssen die Verkaufszahlen relevanter werden.
Was gefällt Ihnen an der Arbeit in einer PR-Agentur?
Der Reiz unserer Arbeit ist die sehr, sehr vielfältige und abwechslungsreiche Herangehensweise und die Beschäftigung mit dem Buch. Ich kenne nahezu alles, was es auf dem Buchmarkt gibt, von hochseriösen Titeln bis zur Unterhaltungsliteratur. Doch die Kernaufgabe, die ich habe, ist immer dieselbe. Letztendlich nämlich bringe ich mit meiner Arbeit Autoren, Bücher, oder Verlage in die Öffentlichkeit. Das ist sehr interessant.
Interview Elisabeth Böker
Nächste Woche fragen die Buchwissenschaftler Karin Schmidt-Friedrichs, Verlegerin im Hermann Schmidt Verlag Mainz.