Zukunftstarifvertrag

Weltbild-Mitarbeiter bekommen Job-Garantie bis 2014

11. März 2012
Redaktion Börsenblatt
Weltbild und Verdi sind sich offenbar so gut wie einig: Laut Gewerkschaft ist der Zukunftstarifvertrag in trockenen Tüchern. Bevor die Bischöfe ihre Unterschrift darunter setzen könnten, müsste nur noch ein juristisches Detail geklärt werden – zu den Folgen der Beschäftigungssicherung. 
In diesem Punkt sei mit der Weltbild-Geschäftsführung eine besondere Schutzklausel ausgehandelt worden, so Verdi – nach der betriebsbedingte Kündigungen nur über eine richterliche Einigungsstelle durchgesetzt werden können. Um hier alle Zweifel aus dem Weg zu räumen, wolle die Weltbild-Geschäftsführung zwar noch einmal ihre Anwälte konsultieren. Aber das sei unkritisch. „Aus unserer Sicht sind die Verhandlungen beendet“, sagt Verhandlungsführer Stefan Kraft. „Wir erwarten die Unterschrift der Geschäftsführung im Laufe der nächsten Woche.“ Anschließend sind dann die Eigentümer, vertreten durch ihre Bischöfe, gefragt – sie müssen den Zukunftstarifvertrag bestätigen.

Verdi konnte mit dem neuen Tarifvertrag nach eigener Aussage wesentliche Forderungen der rund 6.400 Weltbild-Mitarbeiter durchsetzen. Konkret:

  • Der neue Tarifvertrag soll ab Unterschrift bis Ende Dezember 2014 gelten.
  • Alle Arbeitsplätze sollen ab jetzt für 32 Monate gesichert werden. Betriebsbedingte Kündigungen im Zusammenhang mit dem geplanten Verkauf seien ausgeschlossen. 
  • Der Standort Augsburg bleibt bis mindestens Ende 2014 erhalten.
  • Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen gelten Verdi zufolge in vollem Umfang weiter; Auszubildende würden nach wie vor übernommen, die Anzahl der Ausbildungsplätze dürfe von Weltbild nicht reduziert werden.
  • Der Betriebsrat kann beim Verkauf mitreden – über einen Wirtschaftsausschuss.