Niederlande

Selexyz greift zum Rettungsanker

29. März 2012
Redaktion Börsenblatt
Der Insolvenzverwalter der niederländischen Buchkette Selexyz, Jan Dingemans, setzt auf Investoren – und will noch bis Ende dieser Woche Klarheit schaffen.
Für Selexyz könne es nur im Verbund mit einem Partner weitergehen, zitieren ihn die Medien; erste Gespräche würden bereits laufen. Ganz oben auf seiner Liste der Kaufkandidaten steht der MA-Filialist De Slegte (26 Läden). Sollte das Unternehmen zugreifen, müsste es allerdings auch für die Schulden von Selexyz aufkommen - laut Dingemans geht es 15-18 Millionen Euro.

Selexyz war 2010 Partner der von Thalia geschmiedeten Oyo-Allianz, hat sich dann aber zurückgezogen: Bei der Entwicklung des Oyo II war Selexyz nicht mehr an Bord – zu tief steckte das Unternehmen da schon in der Krise.

Der Filialist, dessen 16 Buchhandlungen zu den schönsten der Welt zählen, habe nicht schnell genug auf das veränderte Kaufverhalten reagiert, sagen Beobachter heute – und deshalb nun den Anschluss verpasst. Auch das 2011 gestartete Restrukturierungsprogramm, umgesetzt von einer neuen Führungsmannschaft, kam offenbar zu spät.

Letzte Woche musste Selexyz den Gang zum Insolvenzgericht antreten, der Geschäftsbetrieb geht (vorerst) weiter – und zumindest die Banken scheinen Dingemans Mut zu machen: Medienberichten zufolge haben sie kurzfristig rund zwei Millionen Euro zugeschossen, um ein schnelles Ende zu verhindern, den Warenfluss zu sichern und die Mitarbeiter zu bezahlen.