Auf ihrer Website fordert die Authors Guild ihre rund 8.500 Mitglieder auf, beim US-Justizministerium gegen einen Vergleich zu protestieren. Der Vergleich würde den Apple-Konkurrenten Amazon "unfair" bevorzugen, so der Vorwurf der Guild. Ursprünglich richtete sich die Klage des US-Justizministeriums wegen illegaler Preisabsprachen im E-Book-Geschäft (Stichwort "Agency Model") gegen Apple und fünf Verlage, von denen Simon & Schuster, Hachette Book Group und HarperCollins einlenkten. Sie einigten sich mit den Justizbehörden auf einen Vergleich. Penguin und Macmillan (Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck) streiten die Anschuldigungen weiterhin ab.
Die Authors Guild sieht in der Einführung des Kindle durch Amazon, den Versuch des Online-Händlers, die Dominanz im Online-Handel mit gedruckten Büchern auf den E-Book-Markt zu übertragen. Das "Agency Model" hätte hier ein Gegengewicht geschaffen ("Agency pricing has given bookstores a fightiing chance"), so die Auffassung der Guild. Wenn das elektronische Buch im Vergleich zum Printbuch noch billger würde, wäre dies vor allem zum Nachteil des stationären Buchhandels.
Das US-Justizministerium trage mit seinem Vorgehen ("sanctioning the destructive, anticompetitive campaign of a corporate giant") dazu bei, so die Guild weiter, einen Monopolisten zu stärken.
Aufgefordert werden alle Autoren, bis zum 25. Juni beim US-Jusitiministerium Einspruch einzulegen, und auf die "vitale Rolle" des stationären Buchhandels für das "literarische Ökosystem" des Landes hinzuweisen.