Die Brünner Bürger hätten eine "Verkehrslawine und damit einen massiven Verlust an Lebensqualität" befürchtet, heißt es im Artikel der "Frankfurter Rundschau" weiter. Nun müssten das Wirtschaftsministerium sowie Regionalpolitiker einen neuen zweiten Standort für ein Amazon-Logistikzentrum in Tschechien ausfindig machen. Die Zeitung spekuliert zudem, dass das Lager möglichst in Ost-Tschechien liegen solle − um von dort aus etwa Kunden in Österreich bedienen zu können.
Für das Logistikzentrum im Dorf Dobrovíz bei Prag sei dagegen Ende letzter Woche die Grundsteinlegung erfolgt, schreibt die "Frankfurter Rundschau". Auch hier hat es monatelange Proteste der Dorfbewohner gegeben, die aber beigelegt werden konnten. Das Logistikzentrum wird 95.000 Quadratmeter umfassen, ist damit laut FR das größte gewerblich genutzte Mietobjekt in Tschechien. Von dem Logistikzentrum aus sollen offenbar vor allem deutsche Kunden versorgt werden − Amazon hat in Tschechien bislang keine eigene Website. In Tschechien (wie in den neuen Logistikzentren in Polen) kann Amazon im Vergleich etwa zu westeuropäischen Standorten bei den Lohnkosten sparen, zudem könnten sich die grenznahen Standorte in Polen und Tschechien als Druckmittel im Arbeitskampf mit Mitarbeitern der deutschen Logistikzentren eignen. Dies streitet der Konzern allerdings ab.