Die Bereithaltung sämtlicher Titel bei Libri wurde von Bernd Weidmann (Verlag Die Werkstatt) begrüßt: „Wenn der stationäre Buchhandel über Nacht wirklich jeden Titel bekommt und dem Kunden am nächsten Tag verkaufen kann – das ist ein Quantensprung und ein Riesenschritt gerade im Hinblick auf die Konkurrenzsituation gegenüber Amazon.“ Galensa hob hervor, dass Libri bei den Umsätzen aus der bisherigen Longtail-Aufstockung im vergangenen Jahr mehr als die Hälfte des Umsatzes mit Buchhandlungen gemacht habe.
Hinsichtlich einer besseren Zusammenarbeit hatten die Barsortimenter mehrere Anliegen. „Möglichst frühzeitig die Titel melden – wir kriegen es doch eh raus!“, appellierte Rudolf Sommer, „komplett und per Onix.“ Für Vollständigkeit der Daten plädierte auch Galensa: „Um mal eine Zahl zu nennen: Bei 135.000 Titeln haben die Cover gefehlt, meist bei kleineren und mittelgroßen Verlagen“. Genauso wichtig sei eine Mitteilung, wenn Titel nicht lieferbar sind - und warum sie nicht lieferbar sind.
Themen in Wannen bündeln
Ob es dann nicht doch sinnvoll wäre, Werbung in die Wanne zu tun für die Buchhandlungen?, fragte Annette Sievers vom Peter Meyer Verlag. Umbreit macht es, KNV hat es gemacht, „aber die Resonanz war mäßig“, bekannte Rudolf Sommer. „Aber dann denken wir jetzt noch mal drüber nach“, versprach er. Auch die Überlegung, ähnlich wie bei der „Aktion Kunstwanne“ Bücher aus kleineren Verlagen zu bestimmten Themengebieten in einer Barsortimentswanne zu bündeln, kam noch einmal auf. „Die Kunstwanne war ein interessantes Experiment, das aber an der Remissionsquote gescheitert ist“, urteilte Sommer.