Pearson mit Halbjahresbilanz

Weniger Umsatz, mehr Gewinn

30. Juli 2018
von Börsenblatt
Die britische Verlagsgruppe Pearson hat im ersten Halbjahr 2018 einen Umsatz in Höhe von 1,865 Milliarden Pfund (umgerechnet ca. 2,1 Mrd. Euro) erzielt und lag damit 8,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Gewinn konnte dank Sparprogramm und Verkäufen von Firmenteilen gesteigert werden.

Das geht aus der vorläufigen Bilanzmitteilung von Pearson hervor. Dabei wurden in Nordamerika rund 66 Prozent des Umsatzes der Verlagsgruppe erzielt: 1,223 Milliarden Pfund (nominal minus 5 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2017 mit 1,285 Mrd. Pfund; auf Basis konstanter Wechselkurse wären es jedoch plus 3 Prozent).

Weitere Kennzahlen zum ersten Halbjahr 2018:

  • Core-Segment (Großbritannien, Australien): 383 Millionen Pfund Umsatz (-0,3 Prozent zur Vorjahresperiode). Betriebsgewinn: 2 Millionen Pfund (Vorjahr: 4 Millionen Pfund).
  • Wachstums-Segment (Growth): 259 Millionen Pfund Umsatz (-31,5 Prozent). Hier wirkten sich etwa der erwartete Umsatzrückgang in Südafrika sowie der Verkauf von Wall Street English (WSE), der im März 2018 abgeschlossen wurde (siehe Archiv), und von Global Education (GEDU) im August 2017 aus. Betriebsgewinn: 201 Millionen Pfund (Vorjahr: minus 16 Millionen Pfund). Das angepasste operative Ergebnis wuchs um 38 Prozent, von acht auf elf Millionen Pfund.
  • Betriebsgewinn: 233 Millionen Pfund (erstes Halbjahr 2017: 16 Mio. Pfund; volles Jahr 2017: 451 Mio. Pfund). Angepasstes operatives Ergebnis: 107 Millionen Pfund. Pearson mache in der Regel aus saisonalen Gründen im zweiten Geschäftshalbjahr größere Umsätze und Gewinne, so das Unternehmen in seiner Bilanzmitteilung.
  • Gewinn: 189 Millionen Pfund (erstes Halbjahr 2017: Verlust von 16 Millionen Pfund; volles Jahr 2017: Gewinn von 408 Mio. Pfund).

PRH im Plan

Zur Verlagsgruppe Penguin Random House, an der Pearson noch 25 Prozent hält, heißt es, sie habe die Erwartungen erfüllt. Der Umsatz sei im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 zurückgegangen, aufgrund geringerer Verkäufe von Belletristik-Printbüchern und E-Books. Das hätte der gestiegene Hörbuch-Umsatz teils ausgleichen können. Der Anteil an PRH habe rund 15 Millionen Pfund zum operativen Ergebnis bzw. 22 Millionen Pfund zum angepassten operativen Profit beigetragen. Der Betriebsgewinn ist in beiden Fällen um 52 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesunken − vor allem wegen des Verkaufs von 22 Prozent der Anteile an Bertelsmann im Oktober 2017, so Pearson (siehe Archiv).

Der Schulbuchbrereich (K12 Courseware Business) in den USA steht weiter zum Verkauf (siehe Archiv).

Das im Mai 2017 bekannt gegebene Transformationsprogramm, das bis 2019 Kosteneinsparungen von 300 Millionen Pfund pro Jahr bringen soll, sei auf einem guten Weg, so Pearson. Im ersten Halbjahr 2018 habe man rund 40 Millionen Pfund gespart (etwa durch die Schließung von sieben Rechenzentren und Büros), im zweiten Halbjahr soll die gleiche Summe hinzu kommen. 2019 erwarte Pearson 105 Millionen Pfund weniger Ausgaben und 2020 weitere rund 100 Millionen Pfund.