USA: Authors Guild schweigt nicht zu Angriffen auf Meinungs- und Reisefreiheit

"Nicht normale" Zeiten

7. Februar 2017
von Börsenblatt
Die US-Autorenvereinigung Authors Guild hat zu Wachsamkeit in diesen "nicht normalen" Zeiten aufgerufen. Man werde nicht schweigen angesichts von Angriffen auf die Meinungs- und die Reisefreiheit, heißt es in einer Stellungnahme. Auch die drohenden Kürzungen der Bundesmittel für die nationalen Kulturstiftungen werde man nicht hinnehmen.

Es gebe Zeiten in einer Demokratie, in denen Schriftsteller eine besonders wichtige Rolle spielen, und die gegenwärtige Zeit sei eine solche, heißt es zu Beginn des Statements der Authors Guild. Mitten in einem umkämpften und verwirrenden öffentlichen Diskurs komme es mehr denn je auf das gedankenvolle, die lange Form wählende Schreiben an, das Belletristik- und Sachbuchautoren gleichermaßen leisteten.

Dass derzeit dystopische Bestseller wie "1984" oder "Brave New World" auf den Bestsellerlisten erschienen, erinnere daran, dass Romanschriftsteller, Dichter und Kritiker im gegenwärtigen politischen Klima unverzichtbar seien.

Angesichts der aktuellen Versuche, den freien Informationsfluss zu unterbinden, und angesichts der Angriffe auf die Meinungs- und Reisefreiheit zeigt sich die Authors Guild kämpferisch. Man sei in der 100-jährigen Geschichte der Organisation schön öfter Autoren zu Hilfe geeilt – etwa in der Zeit der Großen Depression oder während der McCarthy-Ära. Über die wichtigen Probleme des Tages rede man nicht nur, sondern handele. Aktuell gehe es darum, gemeinsam mit anderen literarischen Organisationen die nationalen Stiftungen für die Künste und die Geisteswissenschaften vor Mittelkürzungen zu bewahren. Außerdem wolle man die Praxis, ausländischen Autoren Visa für Arbeitsaufenthalte bereitzustellen, trotz der verhängten Einreisebeschränkungen beibehalten.