Andreas Herzau, geboren 1962 in Mainz, war langjähriger laif Fotograf und Vorstandsmitglied der laif Genossenschaft, wie die laif Agentur schreibt auf ihrer Website: "Wir sind tieftraurig über den Verlust eines Menschen, der die Entwicklung von laif seit 1999 nicht nur mit seinen Foto-Essays bereichert, sondern immer auch mit Leidenschaft am Diskurs den Fortgang der Agentur begleitet und später den Weg für die Genossenschaft und die foundation bereitet hat."
Man verliere mit Herzau einen wertvollen Weggefährten, "der uns verbunden war und beraten hat auf so viele Arten und in so vielen Rollen". Die Agentur hebt seine "visionäre Klarheit und energetische Kraft" und seinen "unerschütterlichen Glauben an die Bedeutung der Fotografie" hervor. Man werde sein Werk bewahren und sage in seinen eigenen Worten zum Abschied "Ahoi". Herzau lebte in Hamburg.
Manfred Linke, einer der vier laif-Gründer, teilte den Tod von Herzau zudem über Facebook mit: "Andreas war für uns eine Inspiration. Seine Ideen waren uns Ansporn. Sein unermesslicher Schaffensdrang, seine klare Haltung und Menschlichkeit werden uns fehlen. Der Tod von Andreas ist ein riesiger Verlust für die laif Community, die er maßgeblich geprägt hat." Herzau hätte noch vor wenigen Tagen an laif geschrieben: "Ich bin traurig, dass wir nicht gemeinsam weitermachen können…". Man vermisse ihn.
Von 1979 bis 1982 hatte Andreas Herzau eine Ausbildung zum Schriftsetzer absolviert. Es folgte später ein Volontariat bei der Zeitschrift "konkret" 1985 in Hamburg, dann arbeitete er von 1988 bis 1991 als freier Autor. Seit 1992 rückte er die Fotografie ins Zentrum seines Schaffens. Er fotografierte etwa die Drogenszene in Deutschland, 1994 bis 1995 dokumentierte er den Bürgerkrieg in Ruanda, Sierra Leone und Liberia. Von 2000 bis 2002 entstand das Buch "Andreas Herzau – New York", ein fotografischer Essay der Stadt New York, vor und nach den Anschlägen vom 11. September. Seit 1999 war Mitglied der Fotoagentur laif (Quelle: Wikipedia).
Bekannt geworden ist Herzau vor allem auch durch seine Langzeitbeobachtung der Bundeskanzlerin Angela Merkel. Zehn Jahre begleitete der Fotograf die Politikerin, dokumentierte ihren ungewöhnlichen Alltag insbesondere in Wahlkampfzeiten, zuletzt im Wahlkampf 2017: "AM, eine fotografische Untersuchung der Person Angela Merkel" (Nimbus-Books, 2018).