Der Börsenblatt-Podcast "Die Nachlese" fasst zum Wochenanfang kompakt zusammen, was in der Buchbranche los war. Diese Woche mit den Themen "Frank Sambeth wechselt zu Thalia", "Börsenverein veröffentlicht KI-Handbuch für Verlage" und "KiWi muss neues Imprint umbenennen".
Die Nachlese erscheint jeden Montag
Fangen wir mit einem wichtigen Personalwechsel an: Frank Sambeth geht zu Thalia. Sambeth war zuvor CEO bei der Verlagsgruppe Random House und hat anschließend Führungsaufgaben bei KI-Unternehmen und bei Infineon übernommen. Sambeth landet direkt im Führungsteam und soll sich um strategische Marktentwicklung kümmern. Sein Fokus liegt auf der Zusammenarbeit mit Verlagen und dem Aufbau eines Print-on-Demand-Geschäfts. Was das konkret für Thalia und die Verlage bedeutet, wird sich zeigen, bislang hält Thalia sich noch bedeckt.
Auch die Verbundgruppe eBuch denkt an die Zukunft und startet "SeitenWechsel" – ein Tool, das Buchhandlungen beim Generationswechsel hilft. Wer abgeben will, trifft hier auf Leute, die übernehmen möchten. Das Thema Nachfolge im Handel wird immer dringlicher, auch wegen der Altersstruktur. Jährlich verliert Deutschland rund 100 Buchhandlungen, viele würden gerne an die junge Generation übergeben, finden aber keine Nachfolger.
Apropos Übernahmen: Francke-Buch rettet alle elf verbleibenden Alpha-Filialen. Damit haben sie 16 Standorte und sind jetzt der größte konfessionelle Buchhändler in Deutschland. Die Übernahme zeigt aber auch: Der religiöse Buchhandel steht unter Druck. Ob die neue Struktur langfristig trägt, muss sich nun zeigen.
In Hamburg hat die "Hamburger Krimiwelt" aufgemacht. Mitten im Portugiesenviertel, 50 Quadratmeter, nur Krimi und Thriller. Die Buchhandlung ist ein gutes Beispiel für Spezialisierung als Strategie. Die stolze Inhaberin Vanessa Eggers ist gelernte Fotografin und wagt jetzt einen beruflichen Neuanfang. Wir drücken die Daumen!
Achtung, wenn ihr in die USA verschickt: DHL und Deutsche Post nehmen gerade keine Geschäftspakete dorthin an. Neue US-Zollvorschriften machen Probleme. Falls ihr betroffen seid – Kunden informieren und Alternativen suchen.
Beim Wilhelm Raabe-Literaturpreis steht die Shortlist. 30.000 Euro Preisgeld, fünf Nominierte – zwei Autorinnen, drei Autoren. Die Verleihung des Preises wird am 1. November live aus dem Staatstheater Braunschweig übertragen. Chancen haben Dorothee Elmiger, Annett Grüschner, Jonas Lüscher, Thomas Melle und Leif Randt.
Die Serafina-Shortlist ist da – fünf Illustratorinnen sind für den Nachwuchspreis nominiert. Die Preisverleihung findet am 15. Oktober auf der Frankfurter Buchmesse statt.
PEN Berlin und das internationale literaturfestival laden am 19. September zu einem Solidaritätsabend für die Ukraine. Im Haus der Berliner Festspiele gibt's literarische Stimmen, Berichte von der Front und Perspektiven auf Frieden und Widerstand.
Die Frankfurter Buchmesse bietet kostenlose Masterclasses per Zoom – zu Audio, Comics und KI. Gute Gelegenheit, sich weiterzubilden, ohne zu reisen.
Die Selbst.Los! Stiftung meldet einen Rekord: 120.000 Kinderbücher haben sie dieses Jahr über die Tafeln verteilt. In 1.595 Paketen, bundesweit verschickt. So viele wie noch nie.
Bei BoD wurde Yvonne Kraus zum Buchcoach des Jahres gewählt – aus 84 Nominierten. Interessant dabei: Jeder Fünfte der Befragten gibt über 1.500 Euro für Coaching-Leistungen aus. Das zeigt, wie professionell viele Selfpublisher mittlerweile arbeiten.
Und der Eugen-Helmlé-Übersetzerpreis geht an Elisabeth Edl für ihre herausragenden Neuübertragungen aus dem Französischen.
Der Börsenblatt-Podcast die Nachlese erscheint jeden Montagmorgen um 5:00. Die Redaktion bietet eine Übersicht, was die Buchbranche in der vergangenen Woche bewegt hat. Überall, wo es Podcasts gibt! Jetzt weitersagen, abonnieren und den Podcast im Podcast-Catcher bewerten!
