Vielen lieben Dank an den Ehrungsausschuss und die Börsenvereinsvorsteherin, Karin Schmidt-Friderichs, ich weiß diese Auszeichnung sehr zu schätzen und ich sehe es als wundervolle Geste, sowohl zum 200-jährigen Bestehen als auch zum Ende der Amtszeit diesen Bezug zur nächsten Generation zu öffnen. Danke dafür.
Jetzt stehe ich also vor euch allen und fühle mich sehr geehrt, als erste diese Auszeichnung zu erhalten. Wissbegier und Tatendrang sind starke Antreiber für mich und führten mich vor 1,5 Jahren ins Ehrenamt der Taskforce KI der Zukunfts-AG beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Jetzt haben sie mir eine Tür geöffnet, die so zuvor nicht existierte. Das zeigt mir, dass all das, was wir in unseren Taskforces tun, nicht unsichtbar bleibt. Dass wir ernst genommen werden und hier Platz für uns ist.
Das hat der Börsenverein bereits im Mai gezeigt, als ich beim Kongress "Neue Kapitel" einen Workshop mit drei anderen engagierten Zukunfts-AGlern zum Thema Next Generation leiten durfte und so die Chance bekam, die Perspektive der jungen Generation einzubringen. Es ist wichtig, in genau solche Diskurse zu gehen, mit- und voneinander zu lernen und offen zu sein für Wandel und Innovation.
Ich habe die Buchbranche als äußerst herzliche Branche kennengelernt – sei es im Praktikum bei Wallstein und Heyne oder im Aushilfsjob bei Thalia und Böhnert oder im Austausch mit dem Börsenverein. Und auch wenn ich immer dankbar war für all diese wundervollen Begegnungen, hatte ich mich immer wieder gefragt, ob manche Prozesse sich nicht automatisieren ließen, damit alle mehr Zeit in die qualitative Arbeit stecken können, für die sie eigentlich brennen.
Dann kam die große KI-Welle auf uns alle zugerollt und besorgte Stimmen wurden berechtigterweise laut. Ich bin der Meinung, dass es höchst relevant ist, dass wir einen guten Umgang mit KI als Unterstützung im Arbeitsalltag finden, nicht jedoch als Substitution der vielen kreativen Menschen, die ihr Herzblut in die Branche stecken. Um das zu ermöglichen, ist es unabdingbar, dass wir ethische Debatten führen, in diesem Austausch unsere Standards austarieren und zugleich unentwegt in die Zukunft schauen. Nur wenn wir offen sind für Veränderung und informiert in die Umsetzung gehen, können wir an den Stellschrauben drehen, die uns allen zugutekommen, statt als Branche überholt zu werden oder einzelne innerhalb unserer Reihen zurückzulassen.
Ich möchte mich ganz herzlich beim Börsenverein bedanken, dafür dass uns dieser Raum gegeben wird, gehört zu werden. Explizit geht mein Dank hier unter anderem an Sabine, Stefanie und Andrea, die mich an unterschiedlichen Stellen dieser Reise begleitet haben.
Vielen Dank auch an meine jetzigen und vergangenen Kolleg:innen aus der Taskforce KI, an alle Fleißbienchen in den anderen Taskforces und natürlich an unsere aktuellen und vergangenen Zukunftsparlaments-Sprecher:innen, die uns regelmäßig beim Vorstand Gehör verschaffen.
Darüber hinaus gehört allerdings noch ein großes Dankeschön an die zwei Personen, ohne die meine Arbeit nicht so sichtbar geworden wäre und ohne die ich demnach heute nicht hier stehen würde. Das sind zwei weitere Börsenvereinsler – Gaston und David (und ich freue mich sehr, dass ihr beide heute hier seid):
Gaston war derjenige, der zu den unmöglichsten Uhrzeiten in den unmöglichsten Längen Nachrichten mit technischen Fragen von mir erhalten und sie stets beantwortet hat. Danke dir für deine Hilfsbereitschaft, deine Herzlichkeit und deine humorvolle Art. Was als Tech-Support für unseren Podcast anfing, wurde mit der Zeit zur inoffiziellen Fortsetzung der Podcast-Folgen in Sprachnachrichtenform und schließlich zu einer bereichernden Freundschaft. Danke dir.
David war Sprecher der Taskforce, als ich ihr beitrat, und war auch derjenige, der sie ins Leben rief und mich mit offenen Armen empfing. Ich weiß noch ganz genau, wie du damals im ersten Videocall zum Brainstormen aufriefst. Wenn alles möglich wäre, egal was, was würden wir in der Taskforce KI machen wollen? – Einen Podcast, habe ich gesagt. Nur halb ernst gemeint, denn ich hatte keine Ahnung davon, wie man dabei vorgeht. Und damit stand das nächste Projekt aus deiner Sicht schon fest. Du hast einfach an Claudia und mich geglaubt und uns mit Zuversicht machen lassen. Danke dir dafür.
Falls also jemand unter euch auf ein Zeichen wartet, selbst die Stimme zu erheben und sich ehrenamtlich einzubringen: Hier ist dein Zeichen. Und keine Sorge: Fehler sind dafür da, gemacht zu werden und aus ihnen zu lernen. Auf gehts. Leg los. Du schaffst das.
Vielen Dank für die Silberne Nadel, vielen Dank fürs Zuhören.