"Der Text ist schon eine Frechheit", sagt Dievernich augenzwinkernd zu Luana Terelle, die den ersten Platz belegte. Sie halte uns den Spiegel vor, frage, ist auch der Essaywettbewerb nur Symbolik? "Ein Artikel erscheint, dann liegt er in der Ecke. Aber das macht nichts, der nächste Wettbewerb kommt bestimmt." Terelle gelinge "die stilistisch und gedanklich brillante Dekonstruktion eines ebenso wirkungslosen wie wohlfeilen Empörungsbetriebs", so die Jury. Ihr Essay besteche als kluge, inspirierend geschriebene Provokation. Wir müssen lernen, uns wieder miteinander auseinanderzusetzen, fügte Kraus vom Cleff an: "Wir müssen wieder streiten!"
Terelle, die ebenfalls in diesem Jahr ihr Abi macht, hatte einen Tag vor der Deutschklausur erfahren, dass sie auf dem Podium ist. Wie passend. Den Grundgedanken für ihren Essay hatte sie schnell, erzählte sie später, hat dann viel am Text gearbeitet. Was hat sie nach dem Abi vor? Sie überlege, Germanistik und Ethik zu studieren. "Ich liebe die Sprache."