Das Thema ist hochkomplex und es gibt ganz unterschiedliche Einsatzfälle. Wurde KI nur am Rande zur Assistenz eingesetzt? Oder wurde der Text bzw. die Bildwelt durch KI bearbeitet oder sogar komplett durch KI generiert? Das macht einen Unterschied in der Bewertung, und es sollte zudem berücksichtigt werden, um welches Genre oder Format – also Sach-, Kinderbuch oder Belletristik, Print oder Hörbuch – es sich handelt.
Ein Siegel oder eine Ampel könnte all diese Schattierungen nicht abbilden. Hinzu kommt, dass ein Siegel von einer unabhängigen Stelle verifiziert werden müsste. Und wäre bei der Ampel dann ein komplett KI-generierter Inhalt immer gleich rot – also tunlichst zu meiden und per se schlechter als Menschengemachtes?
Wir glauben, dass jeder Verlag sich dazu individuell positionieren muss – und haben uns deswegen gefragt: Wie können wir die jetzige Situation als Chance für Verlage und Buchhandel erschließen, um ihre Kompetenz in Qualitätssicherung und Beratung zu stärken und herauszustellen? Jeder Verlag steht in der Verantwortung, seine eigene Haltung zur Nutzung von KI zu entwickeln. Wir wollen dabei mit der Handreichung bestmöglich unterstützen – durch geteiltes Know-how, Offenheit für individuelle Lösungen und so, dass am Ende möglichst gut zu verstehen ist, was in der Publikation drinsteckt.