Branchen-Monitor Buch April

Gemischte Bilanz fürs erste Jahresdrittel

6. Mai 2021
von Christina Schulte

Im Branchen-Monitor Buch wird die Umsatzanalyse durch die verschiedenen Lockdown-Phasen immer komplexer. Fest steht nur: Der Buchhandel sucht noch den Anschluss an das Vor-Corona-Niveau von 2019.

Wo sind die Buchhandlungen geöffnet – und wo müssen sie nach wie vor geschlossen bleiben? Es ist schon eine echte Herausforderung, hier bei der Interpreta­tion der Umsatzzahlen den Überblick zu behalten. Es ist ja nicht so, dass die Regelungen mit dem Ziehen der »Bundesnotbremse« tatsächlich bundesweit vereinheitlicht worden wären. Insofern nimmt der April in den Lockdown-Monaten eine besondere Stellung ein und dient kaum zur detaillierten Einzelbetrachtung, weil so viele Parameter anders waren als im April 2020. Trotzdem sei die Umsatzentwicklung im Sortimentsbuchhandel hier kurz aufgeschrieben: Im Vergleich zum April 2020 bewegten sich die Einnahmen 20,7 Prozent über jenen des Vorjahres, wie aus dem Branchen-Monitor Buch von Media Control hervorgeht. Der Hauptgrund dafür liegt darin, dass im April 2020 die Buchhandlungen bis zum 19. April weitgehend geschlossen hatten (siehe Kasten unten).

Mehr Aussagekraft hat da schon der Vergleich mit dem April 2019. Zu den damaligen Umsätzen fehlt dem diesjährigen April im Sortimentsbuchhandel mehr als ein Drittel seiner Einnahmen – nämlich genau 35,9 Prozent. Belletris­tische Titel haben dabei mit einem Umsatzrückgang von 30,5 Prozent zu kämpfen, bei Kinder- und Jugendbüchern sind es sogar 47,6 Prozent, Reisebücher sind mit minus 60 Prozent am weitesten vom 2019er-Wert entfernt. 

Ein größeres Plus für alle Vertriebswege

Für alle Absatzwege zusammen fällt die April-Bilanz im Vergleich zu 2020 ebenfalls ausgesprochen positiv aus. Hier wartet der Monat mit einem Zugewinn von 24,2 Prozent gegenüber dem Vorjahres-April auf. Einen Aufschwung von 17,2 Prozent kann die Belletristik für sich verzeichnen. Eine erfreuliche Entwicklung gibt es auch bei den Reisebüchern. Das Verlangen nach Urlaub und die Vorfreude darauf wachsen; dies spiegelt sich im dreistelligen Plus von 103,8 Prozent wider – allerdings auf der erwähnten schwachen Vorjahresbasis. Relativiert werden diese Ergebnisse ebenfalls durch die Rückschau auf das Jahr 2019: Insgesamt klafft demnach zwischen April 2019 und April 2021 eine Lücke von 16,7 Prozent.

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