Um passgenaue Zielgruppenansprache ging es auch im zweiten Teil des Tages. Der aktuelle Personalnotstand in etlichen Unternehmen brennt vielen Buchhandlungen unter den Nägeln. Wie und wo suche ich vor Ort? Welches Anforderungsprofil ist heute zeitgemäß? Und wie sorge ich für eigenen qualifizierten Nachwuchs? Zu diesen Fragen hatte Birgit Stegner-Arez eine Podiumsdiskussion organisiert. Neben Volker Petri vom Börsenverein Landesverband Nord und Armin Grams von der Bildungsplattform Lebenslanges Lernen der Handelskammer Hamburg waren Carina Schulze-Bastert von der EK Retail Gruppe und Luca Rihl, Auszubildender der Buchhandlung Fördeseiten in Kiel, anwesend.
Fazit: die Zeiten, in denen die Bewerbungen automatisch eintrudeln, sind vorbei. Buchhandlungen müssen sich heute aktiv bei potenziellen Kandidat:innen bewerben. Und wenn es um junge Talente geht, in die Schulen gehen und Praktika anbieten. Die Zielgruppe genau zu kennen, eine Stellenanzeige kreativ zu gestalten und sie auf zielgruppengerechten Plattformen zu platzieren, ist entscheidend für den Erfolg. Und dabei die positiven Aspekte des Berufsbildes in den Vordergrund stellen. „Sinnstiftendes Arbeiten ist eines der großen Trendthemen auf dem Arbeitsmarkt, das sollte man hervorheben“ weiß Carina Schulze-Bastert aus ihrer Tätigkeit als Personalmanagerin. Und genau damit kann der Buchhandel punkten. „Jedes verkaufte Buch zaubert ein Lächeln auf das Gesicht der Kunden“ freut sich Luca Rihl, der in seinem Beruf angekommen ist. Wenn da nicht die Berufsschule wäre. Ein heißes Thema, das eine lebhafte Debatte entfachte. „Ohne die regionalen Berufsschulen vor Ort geht es nicht“ betont Volker Petri und rief zur Solidarität und Engagement bei der Qualitätssicherung auf. Imagekampagnen, Fördergelder und digitaler Kompetenzaufbau der Schulen, nur drei Punkte, mit denen der Börsenverein das Thema Ausbildung begleitet. Und mit einem Gütesiegel, das Betriebe für ihre hervorragende Schulung junger Talente erhalten. So wie Buchwert-Partnerhändler Josua Straß aus Baden-Baden, der ein Grußwort per Video an die Teilnehmer*innen schickte.