Kolumne von Martina Bergmann

»Sie sehen heute aber müde aus!«

18. November 2022
von Martina Bergmann

Auf Kommentare zu ihrem Äußeren kann Martina Bergmann gut verzichten – denn die Buchhändlerin macht ihren Job nicht für Instagram. Ihr Rat: Einfach mal die Klappe halten.

Es gibt von mir unheimlich viele nicht sehr vorteilhafte Fotos. Ich habe darauf Augenringe und gelbe Haut. Die Körperhaltung ist schlecht, als sei ich halb woanders – mindes­tens in Gedanken, meist wirklich mit einem Fuß schon los zur nächsten Aufgabe. Denn ich arbeite ja. Ich schreibe morgens eine Liste voll Notwendigkeiten, und wenn ich alles oder fast alles darauf durchgestrichen habe, ist der Arbeitstag zu Ende. Vorher nicht. Entweder sieht man bei Frauen Mitte vierzig deutlicher, ob sie gerade etwas zu viel arbeiten. Oder ich war früher faul. 

Fakt ist, man sieht mir Arbeit an. Stress auch, und wenn ich mich ärgere sowieso. Deswegen gibt es Pressefotos, für die ich mich habe schminken und bekleiden lassen, wo das Licht passend war, ich selbst auch vollumfänglich bei der Sache. Das sind Aufnahmen, die meiner Verlegerin, Papa und verschiedenen Fans vor Ort gefallen. Das sind auch die Fotos, die die Journalisten verwenden sollen. Da der gemeine Lokalreporter aber nicht nur um Authentizität bemüht ist, sondern für Fotos extra Geld bekommt, ist das Netz voll von schlechten Bildern.

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