Branchen-Monitor Buch: im August

Triple geschafft

10. September 2020
von Christina Schulte

Auch im August ist es dem Sortiment und allen Vertriebswegen gemeinsam gelungen, ihren Rückstand zum Vorjahr weiter zum Schmelzen zu bringen. Allerdings tut sich der Buchhandel vor Ort damit schwerer.

Aller guten Dinge sind drei: Im abgelaufenen Monat hat der Buchhandel über alle Absatzkanäle hinweg erneut ein positives Ergebnis erzielt – und das, nachdem es bereits im Juni und Juli aufwärtsgegangen war. Das Umsatzplus belief sich nach Berechnungen des Branchen-Monitors Buch von Media Control auf 0,5 Prozent – in den Vormonaten hatte es bei 12,3 beziehungsweise 1,3 Prozent gelegen.
Der halbe Prozentpunkt zeigte noch eine weitere erfreuliche Wirkung: Er hat dafür gesorgt, dass das kumulierte 
Umsatzminus dieses Jahres per Ende August jetzt »nur« noch bei 5,8 Prozent liegt und nicht mehr bei 6,8 Prozent wie noch im Juli. Und er bringt die Monate, in denen die Einnahmen unter Vorjahr lagen, und jene, in denen sie darüber lagen, ins Gleichgewicht. Vier zu vier steht es damit nach acht Monaten, die geprägt waren von heftigen Schwankungen zwischen minus 33 Prozent und plus 12,3 Prozent.
Über Zuwächse konnten sich im August die Hard- und Softcover freuen, die 2,3 Prozent besser abgeschnitten haben als im Vorjahr. Minimal weniger wurde dagegen mit Taschenbüchern eingenommen (minus 0,4 Prozent). Sehr schleppend lief es bei den Hör­büchern, sodass sie fast ein Viertel ihrer Umsätze eingebüßt haben.
Große Freude dürfte im August endlich einmal wieder bei den Sachbuchverlagen geherrscht haben: Um 11,6 Prozent haben sie ihre Ergebnisse des Augusts 2019 übertroffen – und stehen damit unangefochten an der Spitze im Warengruppen-ranking. Da konnten selbst die Kinder- und Jugendbücher nicht ganz mithalten, die es aber noch zweistellig mit 10,3 Prozent ins Plus geschafft haben. Etwas weniger als im Vorjahr fuhren die belletristischen Verlage ein (minus 0,9 Prozent). Keine guten Bedingungen herrschen nach wie vor für Reisebücher, deren Umsatzeinbruch im August 18,7 Prozent betrug.
Partner für das Umsatzplus im August waren die Preise. Sie sorgten mit einem Anstieg von 2,9 Prozent für einen wichtigen Impuls. Durchschnittlich kostete ein Buch 13,46 Euro statt 13,08 Euro. Den größten Preissprung von 6,3 Prozent machte das Kinder- und Jugendbuch, gefolgt von den Sachbüchern, die 5,1 Prozent mehr gekostet haben. Als Spielverderber war die Mengenentwicklung im Einsatz, die mit 2,3 Prozent im Minus notierte. Die größten Absatzeinbußen gingen mit minus 18,9 Prozent auf das Konto der Reisebücher. Ganz anders im Sachbuch: Dort gab es einen Mehrabsatz von sechs Prozent.
 

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