Untersuchung der Universität Mainz

Welche Bücher im Bücherschrank bleiben

15. Juli 2025
Redaktion Börsenblatt

40 Studierende der Mainzer Buchwissenschaft haben im Sommersemester untersucht, warum Bücherschränke so beliebt sind und welche Bücher typischerweise zu "Schrankhütern" werden.

Schriftsteller Frank Witzel stellt ein Buch in den öffentlichen Bücherschrank

Schriftsteller Frank Witzel, Buchpreisträger 2015, stellt ein Buch in den öffentlichen Bücherschrank vor dem Frankfurter Haus des Buches

Durch eine Diskussion während des Mainzer Kolloquiums 2024 angeregt, hat Anke Vogel das Thema der Akzeptanz öffentlicher Bücherschränke in ihrem Seminar "Das Buch in der Gesellschaft" zum Thema gemacht. Im Sommersemester 2025 haben sich 40 ihrer Studierenden die Bücherschränke der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt näher angesehen. Mit Punkten, die auf die vorhandenen Bücher geklebt wurden, konnten sie mit jeder Woche mehr sehen, welche Titel niemand aus dem Schrank genommen hatte. Im Mainzer Stadtteil Hartenberg-Münchfeld etwa fanden sich nach fünf Wochen nur noch 6,25 % der Anfangsbestände im Bücherschrank, im Stadtteil Mombach 17,78 Prozent. Vor allem deutlich ältere Liebesromane und veraltete Nachschlagewerke finden keinen neuen Besitzer, ebenso verschmutzte Werke. Ein weiteres Fazit von Anke Vogel: "Es erhöht die Akzeptanz, wenn sich jemand um die Bücherschränke kümmert, auch aussortiert, damit sie nicht überquellen." Die Untersuchung hat es sogar in die "Tagesschau" geschafft.