Nicht nur Hard- und Software, sondern auch digitale Schulungen werden gefördert. Wie groß ist der Nachholbedarf im Buchhandel?
Die Schulung in der Nutzung digitaler Möglichkeiten gehört in den Vordergrund. Hard- und Software sind Hilfsmittel im Erzählen und in der Beratung. Digitale Schulungen werden vielen Buchhandlungen sehr helfen und sind notwendig. Den Wunsch und die Bereitschaft sehe ich im Sortiment.
Sie schnüren eigene Schulungspakete rund um "Neustart Kultur". Hilft das Förderprogramm indirekt auch den Betriebsberater*innen?
Ich konnte schnell mit Vorschlägen reagieren, da mein Beratungs- und Schulungsschwerpunkt im Digitalbereich von Buchhandel und Verlag liegt. Wenn von diesem Förderprogramm Buchhandel und Verlage profitieren, haben wir in der Branche einen gemeinsamen Gewinn.
Wie sind Sie mit Ihrem Beratungsunternehmen durch die Krise gekommen?
Laufende Projekte konnten abgeschlossen werden beziehungsweise sind nicht eingestellt worden. Ich arbeite sehr viel online und digital mit entsprechender Infrastruktur. Daher hat sich mein Arbeitsalltag nicht grundlegend verändert. Fest steht aber auch: Wir sind noch mitten in einer Krise (= Pandemie) und ich erwarte Veränderungen in der Handelslandschaft. Das wird Auswirkungen auf meine Tätigkeit haben.
Zumindest der unabhängige Buchhandel scheint mit einem blauen Auge davonzukommen und hat seine Stärken in der Krise ausgespielt. Gilt das für alle oder rechnen Sie mit Insolvenzen, wenn die "Schonfrist" im nächsten Jahr abläuft?
Um so mehr steht der Buchhandel vor der Herausforderung, seine Stärken deutlich zu machen. Schon jetzt haben manche Buchhandlungen ihre Services an die Anforderungen der Kund*innen angepasst .Insgesamt nehme ich eine sehr hohe Belastung bei Inhaber*innen und Mitarbeiter*innen wahr, um den Betrieb mit den pandemiebedingten Einschränkungen zu leisten. Diese Belastung und auch wirtschaftliche Umstände könnten nächstes Jahr zu Schließungen im Buchhandel führen.