Leseförderung per Rad

Auf Literadtour

19. März 2025
Kai-Uwe Vogt

Lennart Schaefer fährt mit dem Lastenrad sieben Monate durch Deutschland und spricht über Bücher und das Lesen. Ein Crowdfunding soll dabei helfen, das Projekt zu finanzieren. 

Lennart Schaefer

Sein E-Bike ist Transportmittel und Blickfang: Lennart Schaefer hofft auf viele ungeplante Begegnungen.

Mit der Leipziger Buchmesse startet Ihre Literadtour durch Deutschland. Fühlen Sie sich gut vorbereitet?

Lennart Schaefer: Für den planbaren Teil der Tour bin ich sehr gut vorbereitet, habe bislang über 30 Buchhandlungs- und Verlagsbesuche ausgemacht und werde zahlreiche Autor:innen treffen. Natürlich gibt es aber auch zahlreiche Unwägbarkeiten. Das Lastenrad ist so schwer, dass ich kleine Reparaturen nicht so leicht wie bei einem normalen Fahrrad durchführen kann. Dann muss ich spontan umplanen. Zur Vorbereitung gehört also auch, sich gedanklich darauf vorzubereiten, dass eben nicht alles klappt wie geplant. Auch die Finanzierung ist noch nicht ­komplett – der letzte Baustein, das Crowdfunding, startet erst jetzt.
 

Welche Rolle spielt das Crowdfunding bei der Finanzierung genau?

Lennart Schaefer: Die Crowdfunding-Kampagne ist ein wichtiger Bestandteil der Finanzierung. Etwa ein Fünftel des Gesamtbetrags soll sich daraus speisen. Aber auch inhaltlich ist es ein schöner Gedanke, dass ich auf diese Art nicht allein unterwegs bin, sondern Hunderte Menschen eine Antriebshilfe sein können. Unterstützer können zum Beispiel einen persönlichen Brief von unterwegs bekommen und sind dadurch auf eine ganz andere Art mit dabei. Ich bin dankbar für jeden Euro Unterstützung, mit dem ich diese unkonventionelle Art der Leseförderung durchführen kann. Und ganz persönlich wäre es auch eine schöne Bestätigung, dass man für den Mut belohnt wird, so ein ambitioniertes Projekt umzusetzen.
 

Wie viele Stationen stehen schon fest und auf welche freuen Sie sich besonders?

Lennart Schaefer: Aktuell stehen weit über 50 Besuche, Interviews und Veranstaltungen auf meinem Plan und viele weitere werden hinzukommen. Besonders freue ich mich zum Beispiel auf die Gespräche mit Frank Schätzing und dem Fußballer und Roman-Debütanten Christoph Kramer. Ich besuche unter anderem den Salon der grafischen Literatur in Berlin, ein 40 Meter hohes Hochregallager, das Zukunftsparlament im Sommer und viele kleine und große Verlage wie mairisch, Reisedepeschen, Oetinger, Carlsen, Kiepenheuer & Witsch, um hier nur ein paar wenige zu nennen. Beim Karrieretag Buch und Medien auf der Leipziger Buchmesse darf ich am Freitag um 10:30 Uhr erzählen, was ich in den kommenden Monaten genau vorhabe.
 

Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf die bevorstehende Reise?

Lennart Schaefer: Aktuell habe ich schon vier Monate Planung hinter mir, zum Start werden es fünf sein. Seit Jahren habe ich an der Idee rumgedacht und bin jetzt sehr vorfreudig, dass es tatsächlich losgeht! Noch ist die Vorstellung, auf dem Rad zu sitzen und so viele spannende Begegnungen vor mir zu haben, sehr surreal, aber die Mail-Kontakte waren schon so bestärkend und zugewandt, dass ich es kaum erwarten kann, all diese engagierten Büchermenschen live zu treffen. 

Deutschlandkarte mit der Strecke der Literadtour kreuz und quer durchs Land

6.000 Kilometer für das Buch: Die Strecke der Literadtour führt durch ganz Deutschland

LITERADTOUR

  • Zwischen der Leipziger und der Frankfurter Buchmesse ist Lennart Schaefer in ganz Deutschland unterwegs mit dem Lastenrad.
  • Der Social-Media-Profi und frühere Nachwuchssprecher des Börsenvereins spricht mit Schulklassen, besucht Verlage, Buchhandlungen und weitere Literaturorte.
  • Finanziert wird das Ganze durch Kooperationen, Fördermittel, Spendengelder und Crowdfunding.
  • Auf Social Media gibt es unter @LITERADTOUR Live-Eindrücke von der Reise – und auf boersenblatt.net eine monatliche Kolumne.