Buchmarkt-Gründer

Christian von Zittwitz ist tot

22. August 2023
von Börsenblatt

Christian von Zittwitz, Gründer des Branchenmagazins BuchMarkt und legendärer Netzwerker, ist am 21. August im Alter von 79 Jahren an einer Krebserkrankung gestorben. Das teilte das Branchenmagazin am Dienstagvormittag mit.

Christian von Zittwitz

Christian von Zittwitz wurde am 18. November 1943 in Niederschlesien geboren und wuchs als Sohn eines Pfarrers in Bielefeld und Düsseldorf auf. Nach dem Abitur schloss er eine Verlagslehre im Düsseldorfer Werner Verlag ab. 

1966 gründete Christian von Zittwitz gemeinsam mit Klaus Werner und Eberhardt Dickert die Fachzeitschrift BuchMarkt in Düsseldorf. 1990 wurde Zittwitz alleiniger Gesellschafter des BuchMarkts und siedelte ihn 1997 nach Meerbusch um, wo er 1990 gemeinsam mit seiner Frau Dorothee von Zittwitz die Buchhandlung Mrs. Books gegründet hatte. 

Ziel seiner Zeitschrift und der multimedialen Angebote rund um das Magazin war und ist es, Autoren, Buchhändler und Verlage zusammenzubringen. 2018 gab Christian von Zittwitz die Chefredaktion des Magazins ab, blieb jedoch bis zum Oktober 2022 alleiniger Gesellschafter und Herausgeber. Dann übernahm die Verbundgruppe eBuch das Magazin. Von Zittwitz blieb dem Magazin als Herausgeber verbunden.

Für sein Engagement für die Branche erhielt Christian von Zittwitz 2009 die Goldene Ehrennadel des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

"Aus seinem Leben und seiner Umtriebigkeit hat er viel gemacht, immer den Moment gelebt, das Hier und Jetzt genossen. Die Arbeit war nicht sein Beruf, sondern sein Leben", schreiben seine Kolleg:innen des BuchMarkts in ihrem Artikel, in dem sie den Tod ihres ehemaligen Chefs bekanntgeben.

Nicht nur der BuchMarkt selbst sei seit seiner Gründung zur Marke geworden. "Christian selbst ist zur Marke geworden: Sein legendäres Kürzel CVZ gehört heute zum festen Branchenvokabular – und wird von vielen mit bewunderndem Beiklang ausgesprochen", heißt es in der Meldung.

"Unvergleichlich, wie er mit seinen unerschöpflichen Anekdoten – eine Art wandelndes Wikipedia der Branche – seine Zuhörerschaft verzaubern konnte. Nie vergaß er einen Namen oder ein Gesicht, immer war er neugierig – nicht nur auf die 'Chef-Ebene': Sein Interesse, seine Zugewandtheit galt immer allen, hundertprozentig", so sein Team weiter.

"BuchMarkt und seinem Team eine gute Zukunftsperspektive mitzugeben, war ihm persönlich besonders wichtig. Das war für ihn keine Floskel: Seine Verantwortung als Chef hat er nie als eine Formalie verstanden, war immer vor allem als Mensch für uns da."

Zur Meldung im BuchMarkt: Wir trauern um Christian von Zittwitz