Was aber können diese Umwege sein? Es können prominente Autor:innen sein wie der sympathische Christoph Kramer, den ich auf der der Buchmesse treffen durfte, oder Influencer wie Tahsim Durgun und Malte Zierden, die mit ihren Büchern zusätzlich noch aktuell gesellschaftliche relevante Themen aufgreifen. Es können attraktiv gestaltete Bücher sein oder spannende Events wie die Buchmessen. Bei meinen Schulbesuchen frage ich die Kinder immer nach ihren Lieblingsbüchern. Mit dabei waren zuletzt "Bibi & Tina – Das Buch zum Film" und gleich mehrfach "Lilo & Stitch". Neben Buchverfilmungen helfen auch Bücher zu Filmen. Aber warum da aufhören? Warum nicht als Buchbranche selbst Festivals starten, bei denen es an erster Stelle um Inhalte geht und an zweiter darum, dass so für Bücher geworben wird? Auf Social Media übernimmt der Algorithmus die Macht, die Followerzahl wird immer weniger relevant.
Umso wichtiger sind gute Inhalte. Warum also nicht junge TikToker:innen mit Technik ausstatten, ihnen Fortbildungen sponsern? Wieso nicht viel intensiver mit anderen Kunstformen zusammenarbeiten? Eine Buchhandlung in Düsseldorf, die ich gerade besucht habe, organisiert Büchertische im Theater. Wo sind die Büchertische im Kino oder bei Konzerten? Wo die Sommer-Leseliste von Friedrich Merz? Die Silent-Book-Clubs an ungewöhnlichen Orten? Zum Beispiel in einem Waggon einer Ringlinie im öffentlichen Nahverkehr – "Lesen, bis man wieder bei der ersten Station ankommt". Warum gibt es so viele Unternehmen, die ihren Mitarbeiter:innen Sport-Abos schenken – aber ich habe noch von keinem Unternehmen gehört, das Bücher-Abos verschenkt (obwohl die gesundheitlichen Vorteile auf der Hand liegen).