Blogs und Literaturkritik

Die Grenzen werden fließend

2. Oktober 2021
Nils Kahlefendt

Literaturkritik und Buchblogs haben sich durch die digitale Transformation angenähert – Verlage pflegen gute Kontakte in beide Richtungen. Die neuen Stars am Lesehimmel sind Podcasts und Instagram-Auftritte. 

Für den künftig in Mainz lehrenden Literaturwissenschaftler Gerhard Lauer markiert eine Publikationsplattform wie Wattpad, 2006 von Allen Lau und Ivan Yuen in Toronto gegründet, nicht weniger als das »Ende des Literaturbetriebs, wie wir ihn kannten«. In seiner Studie »Lesen im digitalen Zeitalter« (wbg Academics 2020) konstatiert Lauer die Tendenz zur »popkulturellen Dehierarchisierung der Kultur«; für die »Autorenleserkritiker« auf Goodreads und ­LovelyBooks, auf Instagram sowie YouTube und in den unendlichen Weiten der Amazon-Leserrezensionen seien, so Lauer, ­Bücher »Freunde wie in den Zeiten Rousseaus und Goethes«.

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