UNESCO-Welttag des geistigen Eigentums

Kreativbranche appelliert mit offenem Brief an die EU

25. April 2025
Redaktion Börsenblatt

Anlässlich des Welttags des geistigen Eigentums am 26. April appelliert die Initiative "Creators for Europe United" an die EU-Kommission, den Schutz kreativer Inhalte gegenüber KI zu stärken. In einem offenen Brief an Exekutiv-Vizepräsidentin Henna Virkkunen fordert sie Transparenz, faire Vergütung und klare rechtliche Rahmenbedingungen.

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"KI kann ein Motor des Fortschritts sein – aber nur, wenn sie auf einem rechtlich und ethisch soliden Fundament steht. Wenn Europa seine Kreativen verliert, verliert es nicht nur seine kulturelle Identität, sondern auch einen seiner stärksten Wirtschaftszweige. Dieses Potenzial zu opfern, bedeutet, die Zukunft Europas aufs Spiel zu setzen", heißt es in dem offenen Brief der Initiative "Creators for Europe United" an EU-Kommissarin Henna Virkkunen

Die Unterzeichnenden fordern einen fairen und rechtskonformen Rahmen für den Einsatz von KI – nicht gegen, sondern im Sinne des Fortschritts. Europas kreative Seele dürfe nicht zur bloßen Ressource verkommen. Die EU-Kommission müsse umgehend regulatorische Leitplanken schaffen, die unterbinden, dass Millionen kreativer Werke ohne Zustimmung und faire Vergütung der Urheber:innen, ausübenden Künstler:innen und Rechteinhaber:innen für das Training Künstlicher Intelligenz und für andere Zwecke verwendet werden können.

Künstliche Intelligenz brauche Inhalte der Kreativschaffenden, um überhaupt funktionieren zu können. Doch derzeit profitierten vor allem die Entwickler der Modelle, während die Urheber:innen und Rechteinhaber:innen faktisch enteignet worden seien.

Transparenz und faire Vergütung

Das sind die Forderungen im Einzelnen:

  1. Vollständige Transparenz über sämtliche Werke, Leistungen und Aufführungen, die zum Training generativer KI-Modelle und andere Zwecke verwendet wurden und werden.
  2. Faire Vergütung für die Nutzung ihrer Inhalte.
  3. Konsequente Durchsetzung bestehender Urheberrechtsgesetze – auch gegenüber globalen Tech-Konzernen.
  4. Einbindung der Kultur-, Kreativ- und Medienbranchen in alle regulatorischen Prozesse zur KI-Governance.

Der offene Brief von "Creators for Europe United" kann hier unterzeichnet werden.

Über "Creators for Europe United"

"Creators for Europe United" setzt sich dafür ein, die Perspektiven der Kreativbranche in den politischen Entscheidungsprozess einzubringen. Die Initiative vereint Akteur:innen aus Literatur, Musik, Film, Design, Presse, Architektur und weiteren Bereichen der Kultur- und Medienwirtschaft.