Am 10. September ist die Hamburger Illustratorin Jutta Bauer unerwartet gestorben. In einem Nachruf würdigt Klaus Humann, ehemaliger Verleger von Carlsen und Aladin, die Künstlerin, die das Scheitern interessierte und die viele junge Talente unterstützte.
Jutta Bauer
"Vor dreißig Jahren lernten wir uns kennen, der unerfahrene Lektor bei Fischer Schatzinsel und die unerschrockene Illustratorin aus Hamburg. Unser erstes gemeinsames Projekt waren Gedichte von Christian Morgenstern, ausgewählt und illustriert von Jutta Bauer.
Mit den Jahren danach haben wir uns befreundet, zusammen gegessen und getrunken, im Schweriner See gebadet, haben viel gestritten, um uns dann wieder zu umarmen. Jutta Bauer war nie einfach, hat es sich aber auch nie einfach gemacht. Hinter ihrem forschen Auftreten verbarg sich eine verletzliche Seele, eine Künstlerin, die immer eher das Scheitern interessierte, auch das Skurile, weniger das Auftrumpfende, Heldenhafte.
Ihre Enkelkinder werden sie vermissen – sie war eine leidenschaftliche und stolze Großmutter – und die vielen jungen Illustratorinnen, die sie, wo sie nur konnte, mit ihrer ganzen Kraft unterstützte. In "Das Beste von Allem", ihrem Projekt zusammen mit Katja Spitzer [im Aladin Verlag 2015 erschienen], versammelte sie mehr als 60 Illustratorinnen und Illustratoren – große Namen und junge Talente.
Viele, die ihr begegnet sind, werden sie nicht vergessen. Und ihre Bücher wieder und wieder lesen.
Klaus Humann, ehemaliger Verleger von Carlsen und Aladin
Die Nachricht über den Tod von Jutta Bauer finden Sie hier.
