Deutsches Literaturarchiv

Vorlass von Irina Liebmann geht nach Marbach

23. Juli 2025
Redaktion Börsenblatt

Das Deutsche Literaturarchiv Marbach hat den Vorlass von Irina Liebmann übernommen. Die Schriftstellerin zeichnet in ihren Texten die Vergangenheit der alten Mitte von Berlin nach.

Aus dem Vorlass von Irina Liebmann

Was als Reportage über die Bewohnerinnen und Bewohner eines Hauses im Stadtteil Prenzlauer Berg für die Ostberliner Wochenpost begann, wurde unter dem Titel Berliner Mietshaus (1982) der erste große Bucherfolg von Irina Liebmann. Ihre Erlebnisse und Erfahrungen rund um das Scheunenviertel und den angrenzenden Hackeschen Markt verarbeitete sie in ihren Büchern In Berlin (1994), Die freien Frauen (2004) und dem preisgekrönten Buch über Die Große Hamburger Straße (2020). Liebmann schrieb überdies Gedichte und Kinderbücher und war als Hörspiel- und Theaterautorin aktiv. Ende der achtziger Jahre versuchte sie in der DDR ein Theater zu gründen, in dem die Autorinnen und Autoren mitbestimmen sollten. 

In dem nun übernommenen Vorlass finden sich u.a. Tagebuchnotizen und Gesprächsprotokolle für ihr Buch Die Große Hamburger Straße, Recherchen und Pläne über einzelne Häuser sowie Schwarz-Weiß-Fotografien aus den achtziger Jahren. Irina Liebmann wurde 1943 in Moskau geboren und lebt seit 1975 als freie Autorin in Berlin. Sie erhielt für ihr literarisches Werk u.a. den Aspekte Literaturpreis (1989), den Schiller-Preis der Deutschen Schillerstiftung (1995), den Berliner Literaturpreis (1998), den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Sachbuch/Essayistik (2008) sowie den Uwe-Johnson-Preis (2020).