JIM-Studie

Massiver Anstieg der KI-Nutzung bei Jugendlichen

17. November 2025
Redaktion Börsenblatt

Morgens oft müde wegen Smartphone-Konsum, eifrige Nutzung von KI und Gefahren durch Fake News: Das sind einige Ergebnisse der JIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest. 74 Prozent der 12- bis 19-Jährigen nutzen inzwischen KI-Anwendungen für Hausaufgaben oder zum Lernen.

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Ob für die Schule, zur Recherche oder zur Beantwortung alltäglicher Fragen: Immer mehr Jugendliche verlassen sich auf die Hilfe von KI. 91 Prozent der 12- bis 19-Jährigen setzen mindestens ein KI-Tool ein – ein Sprung um 29 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Wie bereits im Vorjahr findet der häufigste Einsatz von KI im Zusammenhang mit Schulaufgaben statt: 74 % der 12- bis 19-Jährigen nutzen KI-Anwendungen für Hausaufgaben oder zum Lernen (2024: 65 %). Deutlich gewachsen ist die Nutzung zur Informationssuche – sie stieg gegenüber 2024 um 27 Prozentpunkte auf 70 %. Hinter klassischen Suchmaschinen wird ChatGPT bereits am zweithäufigsten als Recherche- und Informationstool verwendet. Die von KI gelieferten Informationen halten 57 %dabei für vertrauenswürdig. Auch um sich erklären zu lassen, wie etwas funktioniert, setzt mehr als die Hälfte KI ein. Der Gebrauch zum Spaß ist hingegen leicht rückläufig. Bei den 12- bis 15-Jährigen nutzt die Hälfte "KI zum Vergnügen", während es bei den Älteren 44 % sind. Insgesamt zeigt sich: KI ist für viele Jugendliche in kurzer Zeit zu einem zentralen Alltagswerkzeug geworden.

Zugleich bleibt das Smartphone der ständige Begleiter und zentrales Medium der Jugendlichen: Die durchschnittliche Smartphone-Bildschirmzeit liegt bei knapp vier Stunden täglich. Mit dem Alter nimmt sie zu, von unter drei Stunden bei den Jüngsten (12–13 Jahre) auf über viereinhalb Stunden bei den Volljährigen (18–19 Jahre). Doch obwohl die meisten Jugendlichen wissen, dass ihnen Pausen vom Smartphone guttun, fällt die Selbstregulierung im Umgang mit dem Gerät schwer. Besonders vor dem Zubettgehen hat das spürbare Auswirkungen: Rund 30 % berichten, morgens oft müde zu sein, weil sie ihr Handy nachts zu spät aus der Hand legen.

Ein wachsendes Problem ist der Umgang mit Falschinformationen. 67 % der Jugendlichen berichten, Fake News begegnet zu sein. Die Studie fordert deshalb eine stärkere Verantwortung von Plattformen bei der Löschung problematischer Inhalte.