"Money, money, money"
In diesem Jahr dreht sich beim Walter-Serner-Preis alles um das Thema "money, money, money". Autor:innen können sich bis zum 12. Oktober mit unveröffentlichten Kurzgeschichten bewerben.
In diesem Jahr dreht sich beim Walter-Serner-Preis alles um das Thema "money, money, money". Autor:innen können sich bis zum 12. Oktober mit unveröffentlichten Kurzgeschichten bewerben.
Der Gesellschaftskritiker Walter Serner, der zeitweise in äußerst prekären finanziellen Situationen lebte, sah kritisch auf das Thema Geld. In seinen Texten bezeichnete er es mehrfach als "Gebrauchsgegenstand", den man nicht unbedingt selbst besitzen müsse. In "Letzte Lockerungen", seinem Dada-Manifest, riet er dazu, Geld grundsätzlich nicht zu sehr zu lieben, um unabhängig zu bleiben. "Riskiere nur Geld", schrieb er, "niemals deine Freiheit. Ziehe es vor, Teller zu waschen."
Wie steht es heute um Tellerwäscherträume? Was ist wahrer Reichtum, und kann man auch arm sexy sein? Die Jury sucht in diesem Jahr Texte, die sich mit Finanzen aller Art beschäftigen – ob es die schwierige Situation von Kunst- und Kulturschaffenden ist, die Rentenlücke und der sorgenvolle Blick in die Zukunft, Erbschaften, Steuern oder das Bürgergeld. radio3 vom rbb und das Literaturhaus Berlin freuen sich auf die literarische Auseinandersetzung mit Reichtum und Armut in allen Facetten.
Über die Gewinnerinnen und Gewinner entscheiden die fünf Jurymitglieder Nadine Kreuzahler und Anne-Dore Krohn vom rbb, Janika Gelinek und Sonja Longolius vom Literaturhaus Berlin sowie Gastjurorin Marlen Hobrack.
Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Die Verleihung wird am 2. Dezember 2025 um 19.00 Uhr im Studio 14, der rbb Dachlounge, stattfinden und live auf radio3 übertragen, inklusive der Lesung der Gewinnergeschichte. Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger waren unter anderen: Christina Griebel, Michael Kumpfmüller, David Wagner, Kenan Kokić, Isabella Straub und Susanne Tägder.
Die eingereichten Kurzgeschichten sollen als eine PDF-Datei an folgende Adresse gesendet werden: walter-serner-preis@radiodrei.de. Das PDF bitte mit dem Titel der Kurzgeschichte benennen.
Die Geschichte darf maximal 15.000 Zeichen haben, inklusive Leerzeichen. Der Name der (volljährigen) Autorin/des Autors, Kontaktdaten (E-Mail, Telefon, Anschrift) und eine Kurzbiografie sollen NICHT auf dem Manuskript selbst, sondern in einer separaten PDF-Datei vermerkt sein.
Walter Serner wurde 1889 in Karlsbad geboren und lebte in Wien, Berlin und Zürich. Er schrieb unter anderem "Letzte Lockerung. Ein Handbrevier für Hochstapler" und "Die Tigerin". 1942 wurde er aus Prag nach Theresienstadt deportiert und von dort weiter in den Wald von Biķernieki bei Riga, wo er am 23. August 1942 mit seiner Frau Dorothea ermordet wurde. Der Preis soll an sein Leben und Wirken erinnern.
Den Walter-Serner-Preis für Kurzgeschichten gibt es seit Mitte der 1970er Jahre. Seit 1996 ist der Preis dotiert und wird gemeinsam vom rbb und dem Literaturhaus Berlin ausgeschrieben und verliehen.