Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis

Baarer Rabe geht an Mirjam Nievergelt

28. Mai 2025
Redaktion Börsenblatt

Mirjam Nievergelt aus Zürich ist mit ihrer Geschichte "Pinie packt's!" die Gewinnerin des Nachwuchspreises für Kinder- und Jugendliteratur "Baarer Rabe" 2025. Die Geschichte vom Umgang mit Angst überzeuge in ihrer Stimmigkeit, so die Jury.

Mirjam Nievergelt

Alle zwei Jahre vergibt der Kinder- und Jugendliteraturverein ABRAXAS zusammen mit der Gemeinde Baar einen Förderpreis für die beste deutschsprachige Nachwuchsautorin oder den besten Nachwuchsautor. Dieses Jahr wird der Baarer Rabe bereits zum siebten Mal verliehen. Eine namhafte Jury aus Fachpersonen der Kinder- und Jugendliteraturbranche konnte mit Mirjam Nievergelts Geschichte "Pinie packt’s!" eine Gewinnerin für die Erstpublikation eines deutschsprachigen unveröffentlichten literarischen Werkes für Kinder oder Jugendliche jurieren. Die Nachwuchsschriftstellerin erhält eine Preissumme in Höhe von 4.000 Schweizer Franken, teilt die Schweizer Gemeinde Baar mit. Ihr Text wird zudem in Form eines SJW-Heftes im Programm des Schweizerischen Jugendschriftenwerk Verlags, Zürich, veröffentlicht.

"Schalk und eine spürbare Tiefe"

Mirjam Nievergelt (*1988) lebt und arbeitet in Zürich. Seit vielen Jahren halte sie das Weltgeschehen und ihren Alltag anekdotisch in Notizen fest. Wenn die Zeit es zulässt, schreibt sie längere Geschichten. Am liebsten für Menschen, die das Staunen nicht verlernt haben. Die prämierte Erzählung thematisiert den Umgang mit Angst Mit liebevollem Blick für die Innenwelten von Kindern und einem feinen Gespür für die Nuancen der deutschen Sprache habe Mirjam Nievergelt mit "Pinie packt’s!" eine Erzählung geschaffen, die in ihrer Stimmigkeit überzeugt. Die Geschichte richtet sich an Kinder von heute – sie berühre durch Einfühlungsvermögen, Schalk und eine spürbare Tiefe. Im Zentrum steht ein wesentliches Entwicklungsthema: der Umgang mit Angst. Auf berührende Weise zeige das zehnjährige Mädchen Pinie, wie Ängste oft leise und fast unmerklich wachsen – und wie sie durch kleine Dinge des Alltags und liebevolle Menschen an Kraft verlieren oder gar ganz verschwinden können.

Die Jury war der Mitteilung zufolge besonders angetan vom sprachlich hohen Niveau sowie von den zahlreichen bildhaften Vergleichen und Metaphern, wie etwa Pinies Ausspruch: "Ich kenne die Angst, aber wir sind keine Freundinnen." Pinies Welt werde glaubwürdig, lebendig und detailreich geschildert, sodass sich junge Leserinnen und Leser mühelos in ihr wiederfinden – mitdenken, mitfühlen und vielleicht sogar eigene Ängste ein Stück weit besser verstehen könnten.

Die Preisverleihung findet im Rahmen des Zentralschweizer Kinder- und Jugendliteratur-Festival ABRAXAS in der Stadt Zug am 9. November statt. Detailinformationen zur Preisverleihung und zum ABRAXAS-Festival sind ab Mitte September 2025 unter www.abraxas-festival.ch zu finden.