Gert Loschütz bekommt Günter Grass-Preis 2025
Der Schriftsteller Gert Loschütz wird mit dem Günter Grass-Preis 2025 der Hansestadt Lübeck für sein Lebenswerk geehrt. Die Preisverleihung findet am 28. Februar statt.

Gert Loschütz
Der Schriftsteller Gert Loschütz wird mit dem Günter Grass-Preis 2025 der Hansestadt Lübeck für sein Lebenswerk geehrt. Die Preisverleihung findet am 28. Februar statt.
Gert Loschütz
Gert Loschütz‘ Literatur ist ein großes geheimnisvolles Sprachkunstwerk von filigraner Eleganz und dunkel funkelnder Schönheit.
Aus der Jury-Begründung
In der Jury-Begründung zum Günter Grass-Preis 2025 für Gert Loschütz heißt es laut Mitteilung der Lübecker Museen: "Das literarische Werk von Gert Loschütz ist die kostbare Beute eines Spurensuchers und Gespensterjägers. Tastend durch Leerstellen und blinde Flecken, nähert es sich den Schicksalsschlägen, der Schuld und den Fluchtbewegungen seiner Figuren, meist Entwurzelte, Zeitverlorene, befangen von innerer Einsamkeit und rätselhafter Umgebung. Der Autor weiß um ihre Verletzlichkeit, er führt sie feinfühlig, behutsam – und doch unerbittlich auf unsicheren Grund. Die Akribie konkreter Sachlichkeit verwebt Gert Loschütz dabei mit dem Schaurigen und Ironischen romantischer Erzähltradition zu einer oszillierenden Form jenes 'Dunkelhellen', das Eichendorffs Taugenichts einst empfand, so unheimlich wie komisch, so hart wie zart. Gert Loschütz‘ Literatur ist ein großes geheimnisvolles Sprachkunstwerk von filigraner Eleganz und dunkel funkelnder Schönheit."
Die Jury besteht aus den Autor:innen des Lübecker Literaturtreffens Dagmar Leupold, Eva Menasse, Fridolin Schley, Tilman Spengler, Feridun Zaimoglu sowie dem Direktor des Günter Grass-Hauses Jörg-Philipp Thomsa.
Der 1946 in Genthin geborene Schriftsteller Gert Loschütz hat Erzählungen, Romane, Gedichte, Hörspiele, Theaterstücke und Filmdrehbücher geschrieben und wurde für sein Werk vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ernst-Reuter-Preis und dem Rheingau Literatur Preis. Seine Romane "Ein schönes Paar" (Schöffling 2018) und "Besichtigung eines Unglücks" (Schöffling 2021) wurden nominiert für den Deutschen Buchpreis; "Besichtigung eines Unglücks" wurde zudem mit dem Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2021 ausgezeichnet. Der Autor lebt mit seiner Familie in Berlin.
Der Günter Grass-Preis der Hansestadt Lübeck ist mit 10.000 Euro dotiert. Er löste 2021 den "Günter Grass-Preis von Autoren für Autoren" ab, der von Günter Grass initiiert und von den Teilnehmer:innen des Lübecker Literaturtreffens vergeben und finanziert wurde. Die Auszeichnung wird im Wechsel mit der Lübecker Verleihung des Thomas Mann-Preises alle zwei Jahre vergeben.
Der erste Günter Grass-Preis ging an Ulrike Edschmid, der zweite im Jahr 2023 an die russische Autorin Ljudmila Ulitzkaja.