Baden-Württemberg

Literaturstipendien 2023 für Schumacher, Fritz und Hornbach

28. Dezember 2022
von Börsenblatt

Claudia Schumacher, Sophia Fritz und Stefan Hornbach erhalten für ihre Debütromane die mit jeweils 12.000 Euro dotierten Literaturstipendien des Landes Baden-Württembergs. Es geht auf gemeinsame Lesereise.

Claudia Schumacher (links, c: Roman Raacke), Stefan Hornbach (rechts oben, c: Joachim Baldauf), Sophia Fritz (rechts unten, c: Marion Koell)

Mit den Literaturstipendien des Landes zeichnet Baden-Württemberg junge Schreibtalente aus. „Wir möchten die Stipendiatinnen und den Stipendiaten ermutigen, ihren literarischen Weg weiterzugehen. Ein Jahr lang soll das Stipendium ihnen Freiräume für das kreative Schreiben ermöglichen“, sagte Staatssekretär Arne Braun.

In diesem Jahr werden drei Debütromane prämiert, deren junge Protagonistinnen und Protagonisten es auf ihre eigene Art mit ihrem persönlichen Schicksal aufnehmen und dabei erwachsen werden. Eine gemeinsame Lesereise im Laufe des Jahres 2023 soll den Schriftstellerinnen und dem Schriftsteller zu einer größeren Öffentlichkeit in Baden-Württemberg verhelfen.

Die drei Stipendiat:innen

  • Die Autorin Claudia Schumacher erzählt in ihrem Debütroman „Liebe ist gewaltig“ (dtv) von einer jungen Frau, die mit aller Macht versucht, die Deutungshoheit über ihr Leben zu erlangen. Die Jury überzeugte der Erzählton der „kraftvollen und zutiefst beeindruckenden Lektüre“ über die Folgen von häuslicher Gewalt in einer Vorzeigefamilie hinter der Fassade einer bürgerlichen Kleinstadtvilla in einem Stuttgarter Vorort.

    Claudia Schumacher ist 1986 in Tübingen geboren und wuchs in Nürtingen auf. Sie studiere Literaturwissenschaft, Amerikanistik und Kunstgeschichte und arbeitete als Journalistin, Kolumnistin und Redakteurin unter anderem für die „NZZ am Sonntag“ und „DIE ZEIT“.
  • Die 1997 in Tübingen geborene Autorin Sophia Fritz widmet sich einer trotz vieler Freundschaften einsamen Generation, die sich in der Social Media-Welt verliert. In lebendig geschriebenen Dialogen und mit viel Humor lasse Sophia Fritz in ihrem Roman „Steine schmeißen“ (Kanon) die junge Generation am Silvesterabend in die Zukunft schauen - voller Unsicherheiten, aber auch mit einer Menge Kampfgeist, so die Jury bei der Begründung der Stipendienvergabe.

    Sophia Fritz arbeitete nach dem Abitur in einem Waisenhaus in Bolivien und engagierte sich im sozialen Bereich, als Jugendguide für Gedenkstättenführungen und als Sterbebegleiterin im Hospiz. Sie studiert an der Filmhochschule in München Drehbuch.
  • Im Roman „Den Hund überleben“ (Hanser) schildert der Konstanzer Autor Stefan Hornbach nach dem Urteil der Jury mit feinem Humor und viel Empathie, wie sich der Protagonist am eigenen Schopf aus dem Sumpf einer schweren Krebserkrankung zieht. Leise und unaufgeregt verlasse der Autor die Tabuzone und verliere dabei nicht den Respekt vor einem existenziellen Thema.

    Stefan Hornbach wurde 1986 in Speyer geboren. Er studierte Theaterwissenschaft, Psychologie und Neuere Deutsche Literatur in München, Schauspiel an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg in Ludwigsburg und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Der Autor lebt in Konstanz und Berlin.

Die Autorinnen und der Autor erhalten ein Stipendium über 12.000 Euro. Eine Bewerbung um das Stipendium ist nicht möglich. Der Jury gehörten in diesem Jahr Oswald Burger (Literarisches Forum Oberschwaben), Natalie Friedrich (Poetry-Slammerin, Literarische Gesellschaft Karlsruhe), Hanna Hovtvian (Literaturhaus Freiburg), Ruth Wieczorek (Stadtbibliothek Stuttgart) und Werner Witt (Förderkreis deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg) an.