"Nora Gomringer hat einen ganz eigenen Sound, den sie konsequent über Jahre entwickelt und verfeinert hat. Sie schreibt originell und wendet sich entschlossen auch unkonventionellen Themen zu. Pointiert, witzig und zugleich mit großer Achtsamkeit und stilistischer Vielfalt verleiht sie ihren Gedanken die jeweils angemessene Form", so die fünfköpfige Jury in ihrer Begründung zur Auszeichnung der Lyrikerin und Performerin Nora Gomringer mit dem Ida Dehmel Literaturpreis. "In ihrer Dichtung spannt sie den Bogen zwischen klassischem Altertum und Postmoderne, scheut weder Pathos noch Pop, widmet sich dem Gedenken an Heinrich Heine, Dorothy Parker und Annette von Droste-Hülshoff. Experimentelle und projektbezogene Zusammenarbeiten verbinden sie mit Jazzmusikern wie Philipp Scholz, Günter 'Baby' Sommer, Grafikern (2x Goldstein, Reimar Limmer, Zara Teller), Fotografen (Andreas Herzau u. a.) und Filmemachern (z. B. Cindy Schmid, Judith Kinitz, Philipp Seefeldt). Die Lyrik als ständigen Austausch zu begreifen, liegt in Gomringers künstlerischem Selbstverständnis begründet. So hält sie mit vielen ihrer Übersetzerinnen und Übersetzern engen Kontakt und konnte zuletzt die Übersetzung ihrer Gedichte ins Norwegische durch den Dichter Arild Vange begrüßen."
Nora Gomringer wurde 1980 in Neunkirchen/Saar geboren und lebt in Bamberg. Dort leitet sie seit 2010 das Künstlerhaus des Freistaats Bayern und wurde für ihr literarisches Schaffen vielfach ausgezeichnet, drunter mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis und der Carl-Zuckmayer-Medaille. Aktuell moderiert sie gemeinsam mit Jörg Albrecht den ARD Podcast "100 aus 100 - die Hörspielcollection". Ihre Lyrik erscheint vor allem im Verlag Voland & Quist.
Der Ida Dehmel Literaturpreis der GEDOK ist mit 10.000 Euro dotiert.