Jahresbilanz Deutschschweiz 2022

Umsatzminus 3,6 Prozent, Bonnie Garmus auf Platz eins

5. Januar 2023
von Börsenblatt

Der stationäre Buchhandel und die Online-Shops der Deutschschweiz verzeichneten 2022 gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 3,6 Prozent. Damit liegen die Umsätze weiterhin über dem Niveau von 2019. Das zeigt der Branchenmonitor Buch, der von GfK Entertainment im Auftrag des Schweizer Buchhandels- und Verlags-Verbands SBVV erstellt wird.

Die Pandemie habe dem Buch in der Deutschschweiz enormen Aufschwung verschafft, vor allem 2021 sei für die Deutschschweizer Buchbranche mit einem Plus von 6,5 Prozent außergewöhnlich erfolgreich gewesen, so die Mitteilung des SBVV. 2022 sind die Umsätze wieder deutlich rückläufig (minus 3,6 Prozent), liegen aber weiterhin über dem Niveau von 2019. Das sind Ergebnisse des Branchenmonitors Buch, der von GfK Entertainment im Auftrag des Schweizer Buchhandels- und Verlags-Verbands SBVV erstellt wird.

Zur Beurteilung der Situation des Deutschschweizer Buchhandels müsse die Inflation berücksichtigt werden, so der SBVV. Sie bringe die Branche, die traditionellerweise mit geringen Margen auskommen müsse, in Bedrängnis. "Der enorme Anstieg der Papier-, Energie- und Transportpreise belastet vor allem die Rechnungen der Verlage stark", so die Mitteilung. Einen gewissen Lichtblick würde die Entwicklung bei den Preisen darstellen, die sich 2022 insgesamt um durchschnittlich 0,4 Prozent erhöht haben, im Dezember betrug die Preissteigerung gegenüber dem Vorjahresmonat 2,2 Prozent.

Verhageltes Weihnachtsgeschäft

Das Weihnachtsgeschäft konnte die Bilanz von 2022 nicht aufhellen, im Gegenteil: Der Dezember lief besonders schlecht. Gegenüber 2021 gingen die Umsätze des stationären Buchhandels und der Online-Shops um 9,8 Prozent zurück. Rechnet man die Preissteigerung heraus, reduzierte sich die Menge der verkauften Bücher gar um 11,7 Prozent.

Der Umsatz mit Sachbüchern ging im Dezember um 13,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück, die Belletristik verzeichnete im Dezember ein Minus von 8,9 Prozent. 

"Frage der Chemie" von Bonnie Garmus war meistverkauftes Buch

Meistverkauftes Buch war im vergangenen Jahr "Eine Frage der Chemie" von Bonnie Garmus; beim Hardcover Belletristik erreichten sieben Titel aus der Schweiz die Top Ten, darunter Kim de l'Horizon, Alex Capus, Donna Leon und Silvia Götschi. Bei den Sachbüchern dominierte dieses Jahr "Das Kind in dir muss Heimat finden" von Stefanie Stahl die Verkaufslisten; im Bereich Kinder- und Jugendbuch lagen erneut beliebte Buchreihen vorn ("Gregs Tagebuch"). Beim Taschenbuch lag Delia Owens mit "Der Gesang der Flusskrebse" zum zweiten Mal an der Spitze.