Mehr Attraktivität, wechselnde Orte und Kooperationspartner vor Ort, die eventuell Räumlichkeiten zur Verfügung stellen können oder auch inhaltliche beitragen können: drei von einer reihe von Möglichkeiten, die avj-Vorsitzender Bernd Herzog aufzeigte, um das avj-Praxisseminar realisierbarer zu machen. Das für vergangenen Mai geplante Praxisseminar musste schweren Herzens abgesagt werden: Zu wenige Teilnehmerinnen hätten zu zu hohen Kosten und einem ansehnlichen Minus der Veranstaltung geführt. Dabei ist das avj-Praxisseminar seit 1989 eine Institution, die in den letzten 35 Jahren unzählige Buchhändlerinnen und Verlagsmitarbeiterinnen zusammengebracht hat; nicht selten sind im Laufe der Jahre so Freundschaften entstanden. Wie also modernisieren und neue Teilnehmerinnen gewinnen? "Ein Ansatz wäre, die Zielgruppe zu schärfen und bei den Buchhändlerinnen nicht nur die Inhaberinnen in den Blick zu nehmen, sondern auch den Nachwuchs. Es ist wichtig, dass wir den Kontakt zu einer neuen, jungen Generation von Buchhändlerinnen haben", hob Carina Mathernhervor, Verlagsleiterin von cbj, cbt und Penguin Junior. "Das Entscheidende sind doch die vielen Vernetzungsmöglichkeiten, die solch eine Veranstaltung bietet", erinnerte Usborne-Verlagsleiterin Claudia Holzer an den Markenkern des Praxisseminars. "Für das, was geboten wird, ist der Preis fair, insbesondere wenn man vergleicht, was heute ein Wochenendseminar im Fortbildungsbereich üblicherweise kostet." "Hilfreich sei es, bei der Aktualisierung des Praxisseminars stärker über die Inhalte zu denken, meinte Sigrid Klemt, Vertriebs- und Marketingleiterin von Mixtvision: "Der Wert eines solchen Seminars ergibt sich aus dem Mehrwert für eine Buchhandlung, und der kommt nicht zuletzt durch aktuelle Themen, die Buchhandlungen und Verlagen unter den Fingernägeln brennen." Eine Arbeitsgruppe ist hier dabei, das Praxisseminar neu aufzusetzen. Zudem soll das Fortbildungsangebot mit neuen Seminaren oder Webinaren ausgebaut werden.