Schweizer Buchmarkt

Kein Sachbuch mehr bei Orell Füssli?

31. August 2020
von Börsenblatt

Orell Füssli, das Schweizer Traditionsunternehmen, baut sein Verlagsgeschäft um. Es könnte den Sachbuchverlag treffen, wie aus Berichten der „NZZ am Sonntag“ hervorgeht.

Dass Orell Füssli plane, seinen Sachbuchverlag zu schließen, hätten mehrere Branchenkenner gegenüber der „NZZ am Sonntag“ gesagt. Eine Bestätigung oder Dementierung von der Geschäftsleitung habe es allerdings nicht konkret gegeben.

„Die Verlage von Orell Füssli befinden sich seit 2019 in einem Transformationsprozess, der die ganze Organisation und alle Programme betrifft, auch den Sachbuchverlag“, heißt das Statement der Geschäftsleitung gegenüber der NZZ. Das Verlagsgeschäft soll künftig profitabel und mit Wachstum betrieben werden

Ob noch andere Bereiche neben dem Sachbuchprogramm betroffen sind, wird nicht klar. Allerdings weist NZZ am Sonntag darauf hin, dass die juristischen Medien vermutlich nicht davon betroffen sind. „Die Buchausgaben des Schweizerischen Obligationenrechts und des Zivilgesetzbuches haben seit Jahrzenten stabile Auflagen.“

Allerdings machen die Verlage nur einen kleinen Teil des Gesamterlöses von Orell Füssli aus. Das Unternehmen ist im Auftrag der Nationalbank auch für den Druck der Schweizer Banknoten zuständig und macht damit fast die Hälfte seines Umsatzes. Einen Einfluss auf den Aktienwert des Unternehmens hätte die Entscheidung, das Sachbuch einzustellen nicht, sagt der Finanzanalyst Daniel Bürki gegenüber der NZZ.

Jedoch hätte die Entscheidung „große Symbolwirkung“ angesichts der 500 Jahre alten Firmengeschichte Orell Füsslis.