Appell an die neue Regierung

Spiele-Autoren-Zunft fordert Nationalarchiv für analoge Spiele

9. Mai 2025
Redaktion Börsenblatt

Die Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) appelliert an die neue Regierungskoalition, das Kulturgut der analogen Spiele stärker zu fördern. Sie sieht großes Potenzial in Spielen für Bildung, Integration und soziale Teilhabe – und wünscht sich konkrete Schritte.

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"Jetzt müssen endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden" – mit diesem Appell fordert die Spiele-Autoren-Zunft (SAZ) die neue Regierungskoalition auf, der analogen Spielkultur mehr Gewicht zu geben. Sie hofft auf politisches Handeln, das dem gesellschaftlichen Potenzial analoger Spiele gerecht wird.

Diese seien "ein Jahrtausende altes Kulturgut", das soziale und kognitive Fähigkeiten fördere, Einsamkeit entgegenwirke und durch das Lernen, Akzeptieren und Anwenden von Regeln zu demokratischem Handeln befähige. "Brettspiele spielen" wurde vor Kurzem in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO-Kommission aufgenommen.

Im Koalitionsvertrag sieht die SAZ einige Anknüpfungspunkte – etwa bei Maßnahmen gegen Einsamkeit, bei Integrationsvorhaben, im Programm "Kultur macht stark" sowie bei der Sonntagsöffnung öffentlicher Bibliotheken. Dort spiele das analoge Spiel schon jetzt eine wachsende Rolle: Rund fünf Millionen Spiele würden jährlich ausgeliehen, mit einer Steigerung um 100 Prozent zwischen 2020 und 2023.

Trotzdem bleibt laut SAZ eine große Lücke bestehen: Eine gerechte Vergütung für Spieleautor:innen scheitere bislang an der fehlenden Datengrundlage für die Bibliothekstantieme. Deshalb fordert der Verband ein "institutionell gefördertes Nationalarchiv für analoge Spiele", das als Referenz für die VG WORT dienen könne. Der Koalitionsvertrag verspreche einen "fairen Ausgleich der Interessen aller Akteure" im Urheberrecht – jetzt müsse das auch umgesetzt werden.