Die Diskussionen der Frankfurter Buchmesse 2015

Argumente, Meinungen, Ergebnisse

18. Oktober 2015
von Börsenblatt
Wie aussagefähig sind die Buchmarktforschungspanels der Branche noch? Sind Bücher überhaupt das, was die Flüchtlinge jetzt brauchen? Wie kommt das Schöne ins Digitale? Ersetzen die Blogger die Literaturkritik? Die wichtigsten Debatten der Frankfurter Buchmesse.

Die (schlechte) Qualität der Buchmarktforschung war das Top-Diskussionsthema dieser Buchmesse. Auch die buchhändlerische Genossenschaft eBuch hat sich eingeschaltet. Das Vorstandsmitglied der eBuch eG, Lorenz Borsche, kritisiert, die einstmals guten Marktforschungspanels seien mittlerweile "kaum mehr aussagekräftig". Die Analyse zum Tauziehen von Media Control und GfK Entertainment um die Vorherrschaft bei der (Buch-)Marktforschung lesen Sie hier.

Sollen Kinderbuch-Klassiker so aktualisiert werden, dass sie aus heutiger Sicht politisch korrekt sind? Preisträger aus dem Bundeswettbewerb "Jugend debattiert" näherten sich dem Thema argumentationsstark und formvollendet.

Auch und vor allem um die europäische Flüchtlingspolitik ging es beim Pressegespräch mit Navid Kermani, dem Friedenspreisträger 2015.

Gestalterisch stecken E-Books, vom Cover bis zum Code, noch immer in den Kinderschuhen. Das soll anders werden, finden die Initiatoren des Deutschen E-Book-Awards. Auch die Stiftung Buchkunst möchte für digitale Produkte trommeln, die mehr als bloße Wiedergänger aus der Print-Welt sind. Ein kleiner Berliner Lyrikverlag testet derweil aus, was geht. Zur Schönheit des Digitalen.

Sind Bücher überhaupt das, was die Flüchtlinge jetzt brauchen? Über "Willkommenskultur in Deutschland: Wie wichtig ist Bildung?" wurde am Mittwoch auf der Buchmesse diskutiert

Können Verlage durch eine Verringerung der Novitäten bessere Ergebnisse erzielen? Eine Diskussionsrunde der Arbeitsgemeinschaft von Jugendbuchverlagen avj wagte sich an Antworten. 

Wie verändern digitale Bezahlmodelle die Lesekultur? Was wird aus der Privatheit des Lesens, wenn Internetkonzerne mitlesen? Und welche Folgen hat dies für die Meinungsfreiheit? Ein Podium im Forum Börsenverein.

Früher gab es Reich-Ranicki, heute wird im Netzt mit gehobenem oder gesenktem Daumen über Literatur geurteilt? Ein Klischee, natürlich, denn das Netz hat den Hallraum der Bücher vergrößert. Auf der Messe wurde auch über das Verhältnis von klassischem Feuilleton und digitaler Literaturkritik diskutiert.

Über die Wirkungen des ersten Deutschen Buchhandlungspreis debattierten am Messemittwoch u.a. die Preisträger.

Die EU will einen digitalen Binnenmarkt in Europa schaffen, bewegt sich dabei jedoch auf einer riesigen Baustelle. Ein Panel auf der Frankfurter Buchmesse brachte Politik und Buchindustrie zusammen

Der Buchpreisträger und sein Verleger im Gespräch: Frank Witzel und Andreas Rötzer über die Chemie zwischen Autor und Verleger.