Motor Presse Stuttgart

Gründerfamilien übernehmen G+J-Anteile

7. Juni 2019
von Börsenblatt
Geplanter Eigentümerwechsel beim Special-lnterest-Verlag Motor Presse Stuttgart: Patricia Scholten und Peter-Paul Pietsch wollen die Anteile von Gruner + Jahr übernehmen. Die Vereinbarung steht noch unter dem Vorbehalt der österreichischen Kartellbehörden.

Seit 14 Jahren hält das Hamburger Verlagshaus G+ J 59,9 Prozent der Anteile an der Motorpresse. Die Hamburger hatten zuletzt bereits die Magazine „Nido“ und „Neon“ eingestellt, letzteres wird online weiterbetrieben.

Nils Oberschelp, derzeitiger Vorsitzender der Geschäftsführung der Motorpresse, verlässt das Unternehmen. Er war erst im Sommer 2017 von Gruner + Jahr zur Motor Presse Stuttgart gewechselt. Dort hatte er zuvor mehrere Jahre lang den DPV Deutscher Pressevertrieb geleitet.

„Wir sind dankbar für sein Verständnis, dass wir in dieser Situation einen Neuanfang an der Spitze der Geschäftsführung wünschen. Sowohl für seine berufliche als auch für seine persönliche Zukunft wünschen wir Nils Oberschelp nur das Allerbeste", kommentiert Patricia Scholten den Weggang. Ein Nachfolger wurde vom Verlag für Spezialzeitschriften für Auto, Sport und Freizeit noch nicht benannt. Über die Neubesetzung will die Motor Presse Stuttgart aber zeitnah informieren.

G+J will Special Interest-Segment nicht bedienen

„Mit der Bertelsmann Content Alliance entstehen neue Geschäftsmodelle und Projekte im deutschsprachigen Publishing- und Entertainmentmarkt, auf die wir unsere ganze Kraft lenken“, erläutert Oliver Radtke, G+J Chief Operating Officer. „Wir waren uns in äußerst vertrauensvollen Gesprächen mit den Gründerfamilien einig, dass die Motor Presse Stuttgart mit ihrer Vielzahl an Special Interest-Medien vor ganz eigenen, zum Teil deutlich anderen Herausforderungen steht. Wir werden weiterhin eng kooperieren, auf Redaktions- ebenso wie auf Verlagsseite“, so Radtke.

„Als Nachfolger der Gründer empfinden wir eine besondere Verantwortung für die Motor Presse Stuttgart. Es war für uns deshalb keine Frage, fortzuführen, was in den vergangenen Jahrzehnten entstanden ist. Wir stehen auch in Zukunft voll zur Motor Presse Stuttgart und werden die Geschichte unserer Familie fortschreiben", erklärt Peter-Paul Pietsch.