Deutscher Hörbuchpreis 2017

Beste Interpreten: Bibiana Beglau und Ulrich Noethen

25. Januar 2017
von Börsenblatt
Die Gewinner des Deutschen Hörbuchpreises 2017 stehen fest, darunter die Schauspieler Bibiana Beglau und Ulrich Noethen als beste Interpreten. Mit einer Ausnahme: Das "Beste Kinderhörbuch" wird erst nächste Woche bekannt gegeben. Die Preisgala mit Götz Alsmann findet am 7. März im Kölner Funkhaus des WDR statt.

Folgende Gewinner des Deutschen Hörbuchpreises 2017 hat die Preisträgerjury gekürt, wie der der Deutsche Hörbuchpreis mitteilt (nach Kategorien): 

Beste Interpretin:

Bibiana Beglau wird für ihre über achtzehnstündige Lesung des Romans "Die Unglückseligen" (der Hörverlag) von Thea Dorn ausgezeichnet. Aus einem "anspruchsvollen Schreibkunst­werk" mache die leidenschaftliche Schauspielerin mit ungeahnter Leichtigkeit und großer stimmlicher Bandbreite ein "mitreißendes Sprechkunstwerk", urteilte die neunköpfige Preisträgerjury.

Bester Interpret:

Ulrich Noethen für die Lesung von Friedrich Anis Roman "Nackter Mann, der brennt" (Hörbuch Hamburg). "Große Kunst" bescheinigt die Jury dem bekannten Schau­spieler. Er profiliere den komplexen Charakter des Protagonisten so präzise, dass dieser dem Hörer näher komme, als ihm lieb ist. Die verstörende Geschichte eines Missbrauchsopfers, das selbst zum Täter wird, bewirke dadurch "ein Gruseln über den Text hinaus".

Bestes Hörspiel:

Regisseur Leonhard Koppelmann und Autor Frank Witzel teilen sich den Preis. Auf Grundlage des Romans "Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969", für den Frank Witzel 2015 den Deutschen Buchpreis gewann, haben die beiden Preisträger mit der Hörspielfassung (belleville Verlag Michael Farin / BR) "ein eigenständiges Kunstwerk" erschaffen, zu dem der Autor selbst die Musik komponierte. "Hier stimmt einfach jedes Detail", stellen die Juroren anerkennend fest.

Bestes Sachhörbuch:

Den Preis gewinnt HR-Redakteur Hans Sarkowicz für "Geheime Sender. Der Rundfunk im Widerstand gegen Hitler" (Der Hörverlag). Dank jahrzehntelanger Archiv-Recherchen ist Sarkowicz "eine einzigartige Dokumentation der historischen Rundfunkquellen" gelungen. Sein mit zahlreichen Originaltönen ausgestattetes Feature belege eindrucksvoll, dass "Rund­funk­geschichte als Paradigma der Zeitgeschichte" zu verstehen sei, heißt es in der Begründung der Jury.

Beste Unterhaltung:

Hier setzte sich der Theaterschauspieler Joachim Meyerhoff gegen seine Mitnominierten durch. Die als Live-Mitschnitt veröffentlichte Lesung seines dritten autobiografischen Romans "Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke" (Random House Audio) sei zugleich "irrsinnig komisch" und "zu Tränen rührend tragisch", empfindet die Jury, und sie würdigt Meyerhoffs "überaus unterhaltsamen Vortrag" als "Plädoyer für die große Geste".

Wer hat über die Preisträger entschieden? Die Mitglieder der neunköpfigen Preisträgerjury werden auf der Website des Deutschen Hörbuchpreises vorgestellt.

Der Preisträger in der Kategorie "Bestes Kinderhörbuch" wird am 2. Februar bekannt gegeben. Eine Kinderjury wählt den Gewinner.

Götz Alsmann moderiert Preisverleihung

Wie in den beiden Vorjahren moderiert Götz Alsmann die festliche Preisverleihung. Gastgeber am 7. März ist der Westdeutsche Rundfunk im Kölner Funkhaus am Wallrafplatz. Traditionell ist die Preisverleihung die Auftaktveranstaltung des internationalen Kölner Literaturfestes lit.COLOGNE.

Die Veranstaltung wird ab 20.05 Uhr live auf WDR 5 und den weiteren Kulturradios hr2-kultur, NDR Kultur, SWR2 und Antenne Saar sowie im Internet und als Audio- und Videostream auf wdr5.de übertragen.

Partnerauszeichnungen

Gemeinsam mit dem Deutschen Hörbuchpreis werden zwei Partnerauszeichnungen verliehen: 

  • Hörbuch des Jahres 2016 der hr2-Hörbuchbestenliste ist das Hörspiel "Manhattan Transfer" (Hörbuch Hamburg/SWR2, DLF) nach dem Roman von John Dos Passos in der Regie von Leonhard Koppelmann und Hermann Kretzschmar (siehe Archiv unten).
  • Für den Publikumspreis HörKules der "Buchwerbung der Neun" kann unter www.hoerkules.de noch bis zum 15. Februar abgestimmt werden.

Mehr Informationen zum Deutschen Hörbuchpreis finden Sie unter www.deutscher-hoerbuchpreis.de.