Einzelhandel

HDE rechnet mit Umsatzplus im Weihnachtsgeschäft

5. November 2025
Redaktion Börsenblatt

Das Weihnachtsgeschäft rollt so langsam an, und der Handelsverband Deutschland (HDE) legt eine Umsatz-Prognose für den Einzelhandel vor. Erwartet wird ein nominales Plus. Bücher sind weiterhin eines der beliebtesten Geschenke.

Weihnachtsgeschäft

Für die beiden Monate November und Dezember prognostiziert der Handelsverband Deutschland (HDE) der Mitteilung zufolge im Einzelhandel in Deutschland ein Umsatzplus von 1,5 Prozent im Vergleich zu 2024. Damit würden die Handelsunternehmen in den letzten beiden Monaten des Jahres insgesamt 126,2 Milliarden Euro umsetzen. An der Spitze der Beliebtheitsskala bei den Weihnachtsgeschenken bleiben Gutscheine.

"Das Weihnachtsgeschäft bleibt trotz eines schwierigen Umfelds und vieler Ungewissheiten stabil. Viele Händler aber blicken eher vorsichtig oder pessimistisch auf die mit Abstand umsatzstärkste Zeit der Branche", so HDE-Präsident Alexander von Preen. Das zeige eine aktuelle HDE-Umfrage unter 300 Handelsunternehmen aller Größen, Standorte und Branchen: Demnach erwarten 80 Prozent der befragten Unternehmen zurückhaltende Verbraucher, 83 Prozent rechnen damit, dass die Kunden angesichts der Preisentwicklung stärker auf den Preis achten werden.

  • 36 Prozent der Händler rechnen damit, dass die Woche vor dem vierten Advent die umsatzstärkste Zeit des Weihnachtsgeschäfts sein wird. Danach rangiert die Woche vor dem zweiten Advent (17 Prozent). Die Woche vor dem dritten Advent nennen 14 Prozent, ebenso viele die Zeit nach den Weihnachtstagen.
  • Bücher sorgten 2024 im November und Dezember für einen Anteil von 23,7 Prozent am Jahresumsatz des Buchhandels. (Quelle: HDE-Berechnungen auf Basis des Statistischen Bundesamtes).
  • Bei Büchern und Schreibwaren erwarten 50 Prozent der Händler ein besseres Weihnachtsgeschäft als im Vorjahr.

Aber es gebe auch positive Vorzeichen: Nach einer vom HDE beauftragten und vom Handelsblatt Research Institut durchgeführten Verbraucherumfrage unter mehr als 2.000 Personen freuen sich 73 Prozent der Verbraucher auf Weihnachten. Bei den Geschenkeinkäufen allerdings gibt demnach im Durchschnitt jeder 263 Euro aus – das sind 34 Euro weniger als im Vorjahr. Besonders häufig greifen die Befragten bei der Auswahl der Weihnachtsgeschenke bei Geschenkgutscheinen, Spielwaren, Büchern und Kosmetik oder Körperpflegeprodukten zu.

  • 71 Prozent der Verbraucher kaufen ihre Weihnachtsgeschenke im November und Dezember. 64 Prozent wollen gleich viel oder mehr für Geschenke ausgeben, 21 Prozent weniger. Kein Geld wollen 6 Prozent aufwenden.
  • Bei den beliebtesten Geschenken liegen Bücher und Schreibwaren an dritter Stelle, 26 Prozent planen Geschenke aus dieser Kategorie. Davor platzieren sich lediglich Spielwaren (28 Prozent) und Gutscheine (29 Prozent). 

 

Weihnachtssaison: Großer Anteil am Jahresumsatz

Insgesamt erzielt der Einzelhandel 18,5 Prozent seines Jahresumsatzes in den letzten beiden Monaten des Jahres. Die HDE-Umsatzprognose von einem Plus von nominal 1,5 Prozent entspricht einem preisbereinigten Nullwachstum im Vergleich zu 2024. Betrachtet man ausschließlich den Online-Handel, so wird dieser seine Weihnachtsumsätze um nominal 3,3 Prozent im Vergleich zu 2024 steigern, hier liegt der Umsatz dann bei 22,2 Milliarden Euro. Preisbereinigt wäre das ein Wachstum um 2,3 Prozent.

"Das Jahresende entscheidet bei vielen Unternehmen über die Bewertung des gesamten Geschäftsjahres. Wenn wie in unserer Umfrage 51 Prozent der Nicht-Lebensmittelhändler sich vor einem schlechteren oder deutlich schlechteren Weihnachtsgeschäft als im Vorjahr sehen, ist das ein deutliches Alarmsignal. Die Politik muss jetzt rasch ins Handeln kommen und bessere Rahmenbedingungen für die Binnenkonjunktur und den Einzelhandel schaffen", so von Preen. Dabei müsse es unter anderem um die Senkung der Stromsteuer für alle, faire Wettbewerbsbedingungen mit Online-Plattformen und Händlern aus Fernost und den entschlossenen Abbau der Bürokratie gehen.