Offener Brief an die Börsenvereinsspitze

Beckmann: "Tiefer Konflikt im Börsenverein"

4. März 2021
von Börsenblatt

In einem Offenen Brief an die Börsenvereinsspitze kritisiert der frühere Verleger und Branchenkenner Gerhard Beckmann das Vorgehen des Verbands in der Frage der Buchpreisbindung. Seine Vermutung: Auf Druck bestimmter Branchenkreise habe der Börsenverein sein Ziel aufgegeben, eine Novelle des Buchpreisbindungsgesetzes anzustoßen.

Dabei sei dies dringlicher denn je, so Gerhard Beckmann, nachdem der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, im Interview mit dem Börsenblatt gesagt hatte, er sehe keine Grund, um wettbewerbsrechtlich gegen das Zusammengehen von Thalia und Osiander vorzugehen.

Beckmann sieht daher den Börsenverein in der Pflicht, mit einer Reform der Buchpreisbindung (Stichwort: Verbot einer zu weitgehenden Rabattspreizung) die Marktmacht einiger Branchenteilnehmer zu begrenzen. Dass dieses ursprüngliche Ziel nun nicht mehr weiter verfolgt werde, sondern stattdessen nun "Alternativen" erarbeitet werden sollen, führt Beckmann auf den Druck bestimmter Branchenkreise zurück. Man habe es mit einer Vorgehensweise zu tun, "die einen tiefen Konflikt im Börsenverein dess Deutschen Buchhandels andeutet".

Den Offenen Brief an Börsenvereinsvorsteherin Karin Schmidt-Friderichs, Börsenvereinshauptgeschäftsführer Alexander Skipis und Verbandsjustiziar Christian Sprang hat Gerhard Beckmann auf culturmag.de veröffentlicht.