Börsenverein

Der Jahresbericht 2022 ist da!

12. April 2023
von Börsenblatt

Was waren die Schwerpunkte der Verbandsarbeit im vergangenen Jahr? Das verrät der neue Jahresbericht. Hauptgeschäftsführer Peter Kraus vom Cleff gibt im Interview einen Überblick. Den Jahresbericht 2022 gibt es hier als Download.

Das erste Jahr als Haupt­geschäftsführer liegt hinter Ihnen. Welche Bilanz können Sie ziehen?

Zu Beginn meiner Amtszeit gab ich als Motto "Gemeinsam anders" aus, und in diesem Sinne bilanziere ich das hinter uns liegende Krisen- und Kriegsjahr 2022 trotz schmerzhafter wirtschaftlicher Einschnitte und trotz kräftezehrender Anstrengungen positiv. Wir haben dank der für unsere Kultur- und Wirtschaftsbranche charakteristischen Vielfalt gemeinsam viel geschafft, viel Positives bewirkt und im Miteinander respektvoll, aufrecht und höchst engagiert die richtigen Weichen gestellt. Darüber freue ich mich. Mir ist aber auch klar, dass wir vor gewaltigen Herausforderungen stehen – individuell je Mitgliedsunternehmen, aber auch gemeinsam als Branche.

Was waren 2022 die zentralen Themen? Welche Erfolge konnte der Verband verbuchen?

Mit dem völkerrechtswidrigen ­Einmarsch Russlands in die Ukraine und der damit ausgelösten Energiekrise und Materialknappheit sind wir nach der Corona-Pandemie direkt in die nächste Krise gerutscht. In der politischen Interessenvertretung setzten wir uns sowohl für kurzfristig wirksame Entlastungen der Buchbranche als auch für die rechtlichen Rahmenbedingun­gen der Branche ein, unter anderem beim E-Lending, bei der Verlagsförderung sowie bei den Ausschreibungspraktiken im Schulbuchgeschäft und bei Herausforderungen bei elektronischen Lehrmitteln. Die SoVa-­Insolvenz warf, insbesondere für viele kleine Verlage, existenzielle Fragen auf. Hier konnte unsere Rechtsabteilung mannigfaltige Hilfestellungen anbieten. Trotz der Kräftebindung im Krisenmanagement gelang es uns 2022, einige Erfolge zu erzielen. Die Diskussion um das Für und Wider eines Mindestpreismodells haben wir verbandsdemokratisch entschieden. Dann starteten die Arbeiten am digitalen Wissens-Hub, die Taskforce IT-Standards und die aus der erfolgreichen Arbeit der IG Pro hervorgegangene neue IG Nachhaltigkeit, die sich um die immer drängenderen Klimaschutzthemen kümmern wird. Auch die Weiterentwicklung und Weiterführung unserer bestehenden Projekte hat Erfolg: Jeweils zum zweiten Mal fanden die Woche der Meinungsfreiheit und die Verleihung des Deutschen Sachbuchpreises statt – beide mit deutlich über dem Vorjahr liegender Resonanz.

Im Frühjahr hat Putins Angriffs­krieg auf die Ukraine die Welt ­erschüttert. Wie konnte die Buch­branche helfen? 

Das Engagement in der Branche ist groß: Viele unserer Mitglieder haben individuelle Projekte und selbstlose Eigeninitiativen auf den Weg gebracht, um den Menschen vor Ort zu helfen. Auf Verbandsebene haben wir persönliche Kontakte zu vielen ukrainischen Kolleg:innen aus- und aufgebaut. Über unsere Stiftung Buchkultur und Leseförderung gelang es, Spenden zur Unterstützung vor Ort zu generieren. Gemeinsam mit der Federation of European Publishers (FEP) und dem Ukrainian Book Institute konnten wir mittels Fundraising Kinderbücher produzieren und in Deutschland, Polen und Italien an geflüchtete ukrainische Kinder verteilen lassen. Mit einer Kundgebung in Leipzig, der Videobotschaft von Präsident Selenskyj auf der Frankfurter Buchmesse und nicht zuletzt mit der Verleihung des Friedenspreises an Serhij Zhadan konnten wir Ukrainier:innen eine Stimme geben und ihre Belange und Interessen in die Öffentlichkeit tragen. Auch in diesem Jahr werden wir unsere Anstrengungen fort­setzen und weitere Hilfsmaßnahmen für die Ukraine forcieren. 

Jahresbericht 2022 - Das ist neu!

  • kompakteres Format
  • die wichtigsten Themen und Projekte in kurzen Texten, Bildern und Zahlen
  • QR-Codes mit Links zu vertiefenden Inhalten
  • erscheint ab jetzt jeweils im März für das vorhergehende Kalenderjahr
  • der komplette Bericht kann online durchgeblättert werden unter: Jahresberichte des Börsenvereins (boersenverein.de)
  • Interessierte können sich ein ausgedrucktes Exemplar am Stand des Börsenvereins auf der Leipziger Buchmesse abholen