Karriere

So treten Sie professionell im Videocall auf

14. April 2023
von Veronika Weiss

Videotelefonate gehören seit dem flächendeckenden Corona-Homeoffice zum Arbeitsalltag wie der Kaffee. Im "Zoomen" sind wir mittlerweile alle geübt, aber noch lange nicht alle kommen dabei kompetent rüber.

Ich persönlich bin beim "Zoomen" kein Vollprofi, habe mich aber auch noch nie so richtig blamiert (glaube ich). Wenn ich spreche, habe ich den Ton an, mit der Technik komme ich gut zurecht. Aber zum Beispiel in Sachen Beleuchtung geht noch was. Also habe ich mir ein paar Empfehlungen aus dem Internet geholt, die ich gern hier teilen möchte. 

Schon vor Ihrem Videotelefonat sollten Sie sich um das Setting kümmern: Sind alle Geräte vollständig geladen und richtig platziert? Wie stehe oder sitze ich? Eine aufrechte Haltung kommt gut an. Prüfen Sie den Ton und überlegen Sie, ob es sinnvoll ist, Headset oder Kopfhörer zu verwenden. Richten Sie sich mit dem Licht optimal ein. Ideal ist breites Tageslicht von vorn, aber keine Sonne. Auch künstliches Licht sollte Sie frontal beleuchten, sodass kaum Schatten auf Ihr Gesicht fällt. Spiegelt sich eventuell eine Lichtquelle in Ihrer Brille? Die optimale Ausleuchtung für Brillenträger soll dann gegeben sein, wenn Licht von rechts, links und oben kommt – so vermeidet man den Spiegeleffekt.
 

Die ersten Momente gut vorbereiten

Die Kamera sollte sich auf Augenhöhe befinden, also platzieren Sie bei Bedarf den Laptop höher. Kommen Sie relativ dicht heran, sodass Sie einen Großteil des Bilds ausfüllen – das suggeriert Nähe. Achten Sie darauf, keine Muster, sondern unifarbene Kleidung zu tragen. Angeblich ist es von Vorteil, sich mit verhältnismäßig heller Kleidung vom Hintergrund abzuheben. Probieren Sie (vor dem Call!) Videofilter (ähnlich denen auf ­Instagram und Co.) aus, die das Bild noch verbessern können.

Der nächste Check gilt dem Hintergrund: Wie ist er beschaffen? Der Bildausschnitt Ihres Arbeits- oder Wohnzimmers sollte ansprechend und nicht unruhig sein. Ein Bücherregal kommt in unserer Branche immer gut (wer hätte das geahnt?), aber auch eine farbig gestrichene Wand macht was her, ebenso ein schönes Bild oder Poster, mit dem Sie direkt Profil zeigen können. Hauptsache, es befindet sich weder Ablenkendes noch Chaos hinter Ihnen. Und geben Sie je nach Wohnsituation Bescheid, dass Sie einen Videocall haben, damit niemand durchs Bild läuft. Wenn Sie mehr Privatsphäre wollen, ist der verschwommene Hintergrund praktisch. Ein künstlicher Bildhintergrund wird ohne Greenscreen im Allgemeinen nicht empfohlen, weil der Abgrenzung besonders bei den Haaren schlecht aussieht. 

Mit allem rechnen

Sie sollten außerdem darauf vorbereitet sein, während des Gesprächs Ihren Bildschirm teilen zu können – und zwar den ganzen. Um schnell zu sein und Missgeschicke zu vermeiden, empfiehlt es sich, vorher aufzuräumen: sämtliche thematisch unpassenden Tabs und Programme zu schließen und Outlook so einzustellen, dass keine Mailvorschau unten rechts am Bildschirm erscheint. Schreiben Sie nicht in einem anderen Fenster mit, sondern halten Sie Stift und Zettel bereit; es irritiert und wirkt unfokussiert, wenn Sie mitten im Gespräch lostippen.

Die Glaubensfrage am Ende: Soll man nun in die Kamera winken oder nicht? Ich würde sagen, bei sehr persönlicher Stimmung geht es, sollte aber eher vermieden werden.