Innenstadtentwicklung

Gerade Kleinstädten droht ein dauerhafter Besucherverlust

14. März 2023
Marcus Schuster

Viele Innenstädte müssen sich neu erfinden, um weiterhin Kundschaft anzulocken. Welche Rolle kommt hier dem Buchhandel zu, der schon immer mehr war als bloßer Warenverkauf? Eine Problemanalyse mit Best-Practice-Beispielen.

In der Wilhelmstraße in Verl wird es dunkler, sagt Marion Bökenhans. Sie betreibt dort die Pegasus Buchhandlung, die seit fast 40 Jahren in der ostwestfälischen Stadt ansässig ist und bereits einige Umzüge hinter sich hat. Am aktuellen Standort in der Wilhelmstraße haben zwei Geschäfte bereits aufgehört. Der große Blumenladen macht nur noch halbtags auf, und auch die beiden Restaurants haben ihre Öffnungszeiten reduziert. »Das merkt man im Straßengefüge«, so Bökenhans. Bislang gehe die Kundenfrequenz nicht spürbar zurück, auch die Einnahmen bei Pegasus nicht. Aber wie lange noch?

Verl im Kreis Gütersloh ist eine Mittelstadt mit knapp 25 000 Einwohnern, hat aber kein echtes Zentrum. Für die Einzelhändler ist der Standort schon allein deshalb schwer zu bespielen. In der Pandemie sei die Stadt sehr aktiv gewesen und habe die Geschäfte unter anderem mit einem kostenlosen Auslieferungsdienst, bezuschussten Einkaufsgutscheinen und Präsentationsmöglichkeiten im Internet unterstützt, berichtet Bökenhans.

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